Monthly Archives: November 2020

Zwei Tipps für Kalender 2021

Ein Kalender, der zum Hören anleitet. Tatsächlich lehrt uns der Grafiker H.-Jürgen Malik zuallererst das Sehen und dann das Hören. Er hat zwölf Motive ausgewählt, die typisch sind für Buch, ja die jede Bucherin und jeder Bucher kennen sollte. Seine Bildsequenzen geben nicht nur typische architektonische Highlights wieder, sondern es sind Bildsequenzen, die Geschichten erzählen. Der Bucher Bahnhof, Menschen, die geschäftig hin- und herlaufen, Menschen die warten und verweilen. Über ihrer Eile breitet sich ein grüngrauer Himmel aus, in den sich die Linien der Oberleitungen zart einschreiben. Eine Szene, die nahezu zeitlos erscheint, vor 150 Jahren genauso vorstellbar, wie heute. Oder das Tor zum Schlosspark. Spaziergänger verweilen. Im Hintergrund baut sich die Kirche auf. Ihr fehlt der Turm. Ein Hinweis darauf, dass das Bild jüngeren Datums ist. Doch der Eckensteher im Vordergrund könnte auch schon mit Fontane im Schlosskrug gesessen haben. Der Park ist zeitlos. Die kleinste Brücke, verwegen geschwungen, hat es in den Kalender geschafft. Und es fehlt auch nicht der Parkbesucher, der innehält und verträumt ins Wasser schaut, heute wie vor 100 Jahren. Ich glaube, das ist das Kunststück, welches H.-Jürgen Malik wirklich glückt. Er aquarelliert mit Pinsel, Wasser und Farbe, zeigt uns vertraute Bilder und spinnt uns in ein Gespräch ein. Der Raum weitet sich und Geschichten werden lebendig, die zur Bucher Geschichte gehören. Alte Geschichten, die jederzeit wiederaufgeführt werden können. Die Kalenderblätter laden zum Spazieren ein auf der Suche nach der Perspektive, die der Grafiker H.-Jürgen Malik eingenommen hat: Ein Gang über den Friedhof hin zum Grab von Adolf Wermuth, dem „vergessenen Vater“ Berlins oder ein Spaziergang über den alten Gutshof, heute Stadtgut. „Meine Seele hört im Sehen“ – dieses Leitmotiv aus der Händelarie will mir nicht aus dem Kopf. Es ist ein Transformationsprozess der eigenen Art. Von Monat zu Monat lädt jedes Kalenderblatt ein, die Bucher Geschichten zu belauschen mit einem Bild im Kopf.

Wir danken H.-Jürgen Malik und dem Förderverein zum denkmalgetreuen Wiederaufbau des Turmes der barocken Schlosskirche in Buch e.V., in Sonderheit Rolf Kranke, verantwortlich für das Layout, für diesen Kalender, der uns durch das Jahr 2021 führt. Eine Ausstellung mit den Originalen ist in der Schlosskirche zu sehen. Der Kalender ist ab sofort über die Ev. Kirchengemeinde gegen eine Spende erhältlich. Möge der Kalender seine Liebhaberinnen und Liebhaber finden und die Wiedererrichtung des Kirchturmes befördern.

Cornelia Reuter

Aus dem Gemeindebrief der ev. Schlosskirchengemeinde Buch

Inzwischen schmücken die Kalenderblätter von Hans Jürgen Malik die Empore in unserer Kirche. Aus den 12 Originalen hat Hans Jürgen Malik einen Kalender mit Bucher Motiven zusammengestellt, den Sie gern im Gemeindebüro erhalten können. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Wiedererrichtung des Kirchturms der Bucher Schlosskirche.

Förderverein Kirchturm

Förderverein zum denkmalgetreuen Wiederaufbau des Turmes der barocken Schlosskirche in Berlin-Buch e. V.
Alt-Buch 36
13125 Berlin

Telefon/Telefax: 030/9497163
E-Mail: kirchturm@schlosskirche-berlin-buch.de

 

 

Jahreskalender Agrar Gut Hobrechtsfelde

Auch dieses Jahr … Die schönsten Fotos von unseren Pferden, Mulis, Rindern und Büffeln.

Mit diesem Kalender wollen wir Ihnen unsere Tiere ein Stück näher bringen. Denn unsere Tiere leben wild und frei auf großzügigen Flächen und lassen sich nicht immer von den Besuchern finden.

Preis: 12,50 Euro (+ Versand 4.50 Euro)

Der Erlös aus dem Verkauf des Kalenders geht an den Montessori-Waldkindergarten „Birkenbäumchen“ in Hobrechtsfelde

Die ca. 40 Kinder sind jeden Tag in der Natur unterwegs – ganz nach dem Grundsatz der Montessori- und Waldpädagogik. „Hilf mir es selbst zu tun“ steht im gesamten Tagesablauf im Vordergrund der Kinder. Das 5-köpfigen Pädagogen-Team fördern die Grundbedürfnisse der Kinder wie Bewegung, Entdecken und Begreifen.

 

Sie können den Kalender abholen:

Hobrechtsfelder Dorfstr. 51a

16341 Panketal OT Hobrechtsfelde

 

(bitte vorher anrufen) 0 176 10177120

 

oder, wenn der Kalender verschickt werden soll:

e-Mail an: info@agrar-hobrechtsfelde.de

mit ihrem Namen und Adresse.

 

 

Förderkreis “Phoenix” plant für 2021

“Wir sehen uns im kommenden Jahr”

„Es gibt uns noch“, das erklärt jetzt Birgit A. Benz, die Vorstandsvorsitzende von Phoenix, dem Karower Förderkreis für Kultur im Kiez e.V.

„Für jeden von uns ist dieses Jahr mit Corona eine besondere Herausforderung“. Der Karower Verein, der regelmäßig kulturelle Veranstaltungen im Stadtteil organisiert, hat viele bereits fest geplante Termine absagen und auf unbestimmte Zeit verschieben müssen. Auch der so beliebte Bucher Weihnachtsmarkt “Bucher Weihnachtszauber” auf dem Gutshof Buch muss wegen hoher Hygieneanforderungen und einem daraus resultierenden hohen Budget in diesem Jahr leider entfallen.

„Aber wir wären nicht Phoenix, wenn wir nicht immer wieder aufsteigen“, so Frau Benz. „Wir planen bereits viele Veranstaltungen für das Jahr 2021 und verpflichten dafür die Künstler, denen wir in diesem Jahr absagen mussten.“

Phoenix e.V.

 

Neues aus dem Bucher Bürgerhaus

AKTUELLES / Stadtteilzentrum reduziert ab 2.11.2020 seine Angebote

Meilenstein für schonende Tierversuche

Neues Präklinisches Forschungszentrum am MDC

Hochsensible Ultraschall-Geräte, modernste Magnetresonanz-Tomographen, keimfreie Klimakammern: Das Preclinical Research Center des MDC schafft die besten Bedingungen dafür, wissenschaftlich notwendige Tierversuche in der Gesundheitsforschung so schonend wie möglich zu machen und zu reduzieren.

Die roten Glasscheiben der mannhohen Edelstahlschränke verraten nicht gleich, was sich dahinter verbirgt. Erst auf den zweiten Blick sind Mauskäfige erkennbar. Hier reckt sich ein Tier zum Futter, dort dreht sich ein Laufrad, eine andere Maus huscht nach hinten in eine rote Röhre. Dabei werden die Tiere automatisch bis ins kleinste Detail überwacht. Denn die Röhre ist gleichzeitig eine Waage, jede Umdrehung des Laufrades wird aufgezeichnet, der Futterspender dokumentiert, wie viel die Maus wann gefressen hat. Lichtschranken aus Infrarotlicht machen jede Bewegung später nachvollziehbar.

Für die Maus ändert sich in den Klimakammern des Phenomasters – so heißt das neue Gerät am MDC – im Vergleich ihrer gewohnten Umgebung im Heimatkäfig fast nichts. Die Luft ist 22 Grad Celsius warm, die Luftfeuchtigkeit liegt bei etwa 55 Prozent, das Licht geht automatisch an und aus und imitiert damit den Tag-Nacht-Rhythmus. Aber Sensoren sammeln unentwegt Daten über das Tier. Aus der Analyse der Atemluft können Forscher*innen Rückschlüsse auf den Kalorienumsatz der Maus und somit auf ihren Metabolismus ziehen. Atmet sie nach wie vor kleinste Mengen Azeton aus? Das wäre ein Hinweis darauf, ob ein neuer Wirkstoff gegen Diabetes wirklich hilft.

„Am MDC wollen wir neue Therapien für kranke Menschen finden, die Ärztinnen und Ärzte bisher nicht gut behandeln können“, sagt Professor Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand (komm.) des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). Dabei helfen Künstliche Intelligenz, neueste Sequenzierverfahren und Organoide, Proben von Patient*innen und Zellkultursysteme. „Aber so lässt sich kein vollständiger Organismus simulieren. Auf absehbare Zeit können wir nicht auf Tierversuche verzichten. Umso wichtiger ist es, ständig zu hinterfragen, wie wir die Versuche noch schonender und aussagekräftiger konzipieren können.“

Optimale Bedingungen

Mit dem Präklinischen Forschungszentrum – oder Preclinical Research Center (PRC) – nimmt das MDC 2020 ein Laborgebäude in Betrieb, das die besten Bedingungen dafür schafft. Ganz im Sinne des 3R-Prinzips. 3R steht für Reduce, Refine und Replace – deutsch: verringern, verbessern, vermeiden. Diesem ethischen Grundsatz sind alle Teams am MDC verpflichtet, und sie arbeiten stets daran, die 3R weiterzuentwickeln. Die Regel dahinter lässt sich mit einer einfachen Formel auf den Punkt bringen: Nur wenn es keine alternativen Methoden gibt, um zu dem erstrebten wissenschaftlichen Fortschritt zu kommen, darf ein Tierversuch überhaupt stattfinden. Und auch dann dürfen Wissenschaftler*innen nur ein Minimum an Tieren einsetzen, und sie müssen die Versuche müssen so schonend wie möglich gestalten.

„Ein optimaler Tierversuch ist für mich, wenn das Tier von der Untersuchung überhaupt nichts bemerkt“, sagt Dr. Arnd Heuser, der das neue Haus und die Technologieplattform „Animal Phenotyping“ leitet. „Ein hohes Tierwohl und möglichst stressfreie Untersuchungsbedingungen sind entscheidende Faktoren für hochqualtitative wissenschaftliche Erkenntnisse.“ Die Zahl der Versuchstiere am MDC wird sich trotz des Neubaus nicht erhöhen.

Ein Kubus aus Holz und Glas

Nach etwa vier Jahren Bauzeit erhebt sich ein Kubus aus Holz, Glas und Beton am südöstlichen Campusrand, gut 24 Millionen Euro netto hat er gekostet. In seinem Inneren befindet sich ein von Keimen abgeschirmter Kern. Hier, in mehreren Räumen an einem zentralen Versorgungsflur, werden die Mäuse und Ratten gehalten, die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am MDC für ihre Versuche benötigen. Ringsherum gruppieren sich die Labore.

In-Vivo-Pathophysiologie-Laborgebaeude auf dem Max-Delbrueck-Campus
Foto: Pablo Castagnola/dreiplus.berlin

Ein Team von Tierpflegerinnen und Tierpflegern betreut die Tiere 365 Tage im Jahr und wacht über die Reinheit des Bereichs. Alles, was hineinkommt, wird aufs Gründlichste desinfiziert – Käfige genauso wie Kugelschreiber und Papier. „Tierpflegerinnen und Tierpfleger tragen autoklavierte Schutzkleidung und stellen sich vor Betreten in eine Luftdusche, die Keime, Staub und Pollen abbläst“, sagt Dr. Claudia Gösele, die am PRC die Experimentelle Tierhaltung leitet und für das Wohlergehen der Tiere zuständig ist.

In der Dampfzentrale des neuen Hauses atmet, dröhnt und zischt es unterdessen wie im Bauch eines großen Schiffes. „Der Dampf wird zum Sterilisieren von Futter und Streu benötigt und um die Luft so zu befeuchten, dass sie für die Tiere optimal ist“, sagt Achim Maier, der das Neubauprojekt für das MDC seit Beginn der Planungen 2010 geleitet hat. Im Nebenraum steht eine rot-blaue Kältemaschine. „Die sorgt dafür, dass die Temperatur im Gebäude gleichbleibt.“ 22 Grad Celsius sollen es sein, im Sommer wie im Winter. Die großen raumlufttechnischen Anlagen in der Technikzentrale saugen die Außenluft an und reinigen sie über drei Filterstufen. Höchstens zehn Partikel Staub dürfen pro Kubikmeter Luft vorkommen. Reinraumqualität für die Tierhaltung.

Nach und nach kamen Technik und Tiere an

Gösele hebt einen transparenten Käfig aus einem Regal und prüft gemeinsam mit einer Tierpflegerin den Zustand der Mäuse, die zu viert im Einstreu umherwuseln. Eine Trinkflasche hängt von oben herab, Futter füllt die Raufe, ein rotes Häuschen in einer Käfigecke bietet Raum zum Verstecken. „Erfahrene Tierpfleger erkennen sofort, wie es den Mäusen geht“, sagt Gösele. „Diese vier hier haben sich ein schönes geschlossenes Nest aus Hanf gebaut, das ist ein Zeichen für Wohlbefinden.“

Claudia Gösele
Tierschutzbeauftragte und Leiterin Experimentelle Tierhaltung des Praeklinischen Forschungszentrums
Foto: Pablo Castagnola/dreiplus.berlin

“Jetzt müssen die Forschenden zu den Mäusen kommen und nicht umgekehrt.”

Als Tierschutzbeauftragte schreibt Gösele, wie ihre fünf Kolleginnen am MDC, Stellungnahmen zu jedem geplanten Tierversuch, bevor dieser beim Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales eingereicht und in Zusammenarbeit mit einer unabhängigen Tierversuchskommission intensiv geprüft wird. Erst wenn die Genehmigung erteilt ist, darf ein Tierversuch beginnen. Die Tierschutzbeauftragte überwacht die korrekte Durchführung, macht regelmäßig unangemeldete Kontrollbesuche in den Laboren. „Für das MDC hat Tierschutz und Tierwohl oberste Priorität“, sagt sie.

Während Claudia Gösele und ihr Team nach und nach die Ankunft der Mäuse und Ratten im PRC organisiert haben, hat Arnd Heuser gemeinsam mit seiner Gruppe die Labore mit neuester Technik ausgestattet. Geräte, die zuvor auf mehrere Gebäude auf dem Forschungscampus verteilt waren, stehen allen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zentral zur Verfügung. „Jetzt müssen die Forschenden zu den Mäusen kommen und nicht umgekehrt“, sagt Gösele. „Das reduziert den Stress für die Tiere erheblich, weil sie nicht mehr zwischen den Häusern transportiert werden und jetzt ständig in der gleichen ruhigen und reinen Umgebung bleiben können.“

Dazu kommen Verfahren und Technologien, die es vorher am MDC nicht gab, wie ein Zweiphotonenmikroskop und Aufbauten für neurowissenschaftliche Verhaltensexperimente. Viele Untersuchungsmethoden kennen Patient*innen aus der Klinik. Ultraschall gehört dazu oder die Klinische Chemie, wo Urinproben, Serum oder Blutplasma analysiert werden. Ein Magnetresonanztomograph (MRT), der eigens für das neue Gebäude angeschafft wurde, erlaubt es, Tiere ohne jegliche Strahlenbelastung zu durchleuchten. Die zeitliche Auflösung ist dabei so hoch, dass das Gerät das schlagende Herz abbilden kann. Die Maus wird dafür nur betäubt, das Tier wuselt anschließend nach wenigen Minuten auf einer gewärmten Plattform wieder umher.

Wie ein Wurzelballen

Arnd Heuser sitzt an seinem neuen Schreibtisch. Hinter großen Scheiben liegt ein gelbrot gefärbter Herbstwald, auf seinem Bildschirm ist das dreidimensionale Modell eines Rattenherzens zu sehen, schwarzweiß, mit Gefäßen, die wie ein verästelter Wurzelballen daliegen. „Das ist eine Aufnahme aus unserem neuen Mikro-Computertomographen. die Auflösung ist so hoch, dass man sehr kleine Gefäße und ihre Verzweigungen am Herzen vermessen kann“, sagt Heuser.

Die Forschungsgruppe, für die das Team um Arnd Heuser die Bilder angefertigt hat, sucht nach den Ursachen einer gefährlichen Bluthochdruckerkrankung, die während der Schwangerschaft auftreten kann, der Präeklampsie. Eine von zehn schwangeren Frauen leidet an dieser Krankheit, übliche Medikamente gegen Bluthochdruck helfen ihnen nicht. Die Folgen: viel zu frühe Geburten und ein bis zu vierfach erhöhtes Risiko für die Mütter, nach der Schwangerschaft eine Herzkreislauferkrankung zu entwickeln. Die Forscher*innen untersuchen an genetisch veränderten Ratten, wie die Schwangerschaftskomplikation die Herzgefäße verändert.

In das Organ wird Kontrastmittel injiziert und acht Stunden lang im Mikro-CT mithilfe von Röntgenstrahlen von allen Seiten abgelichtet. Eine Wissenschaftlerin setzt die hochaufgelösten Bilder des Scans schließlich zu einer 3D-Rekonstruktion zusammen, der Blick ins Innere des Organs ist komplett. Das ist zwar aufwändig. Doch das langfristige Ziel ist, eine geeignete Therapie für betroffene Frauen zu entwickeln und Leben zu retten.

Ein Meilenstein für die 3R-Strategie des MDC

Auf dem Monitor von Arnd Heuser erscheint noch ein schwarzweißes Video, dieses Mal wirkt es auf den Laien deutlich verschwommener: Ein Rattenherz schlägt gleichmäßig. Es ist eine extrem verlangsamte Aufnahme aus einem Hochfrequenz-Ultraschallgerät, an der Heuser abliest, wie gut der Herzmuskel des Tieres arbeitet. Diese Untersuchung ist nicht-invasiv, sie erfolgt also rein äußerlich. Die Brust der betäubten Ratte wird dafür mit Gel bestrichen und mit einem Ultraschallkopf abgetastet, wie Patient*innen es von Arztbesuchen kennen.

Arnd Heuser, Leiter des Praeklinischen Forschungszentrums
Foto: Pablo Castagnola/dreiplus.berlin

Heuser ist sich sicher, dass Experimente wie diese nötig sind, um die Mechanismen von Krankheiten zu verstehen. „Es geht vor allem darum, in Zukunft Patientenleid zu verringern“, sagt er. Wie andere Forschungseinrichtungen arbeite das MDC intensiv daran, mehr Alternativmethoden zu nutzen und neue zu entwickeln. Doch viele haben derzeit Limitationen. „In der Zwischenzeit ist das PRC ein wichtiger Meilenstein für die 3R-Strategie des MDC.“

Text: Mirco Lomoth / Mitarbeit: Jana Schlütter

MDC, Campus Buch

 

Vorhaben der EWG Pankow eG in Buch

Bauprojekte im Jahr 2020

Aufzugsnachrüstung in der Karower Chaussee 201–229

In der Karower Chaussee 201–229 wurden 15 Aufzüge eingebaut und Ende September 2020 den Bewohnern übergeben. Die Freude bei der Übergabe zur Nutzung der ersten vier fertiggestellten Aufzüge an die anwesenden Bewohner war groß. Endlich ist die Wohnung, ohne viele Treppen zu steigen, zu erreichen.

Bestaunt und lobend erwähnt wurde häufig die  schnelle Montage der zum Teil vorgefertigten Schachtteile, so das auch Belästigungen durch das Baugeschehen auf ein erträg­liches Maß reduziert werden konnten.

Balkonsanierung/-erneuerung in Berlin-Buch

In den nächsten drei Jahren werden 280 Balkone in Berlin-Buch saniert bzw. erneuert.

Das Vorhaben zur Balkonsanierung in der Ernst-Ludwig-Heim-Straße 1–15 gestaltet sich komplexer als vorausgeschaut. Neben den enormen Preissteigerungen für den eigentlich vorgesehenen Abriss und anschließenden Neubau von Balkonen, ­gestaltet sich das Baugenehmigungsverfahren für den Neubau von Balkonen an gleicher Stelle kompliziert. Aus vorgenannten Gründen wird deshalb nunmehr die Sanierung der Balkone realisiert.

Die Vorbereitungen zur Balkonsanierung in Buch sind abgeschlossen, so dass noch im Oktober d. J. mit den ersten Arbeiten begonnen werden kann. Die Bewohner wurden hierzu ausführlich informiert.

In Buch erhalten die Giebel an den Häusern der Theodor-Brugsch-Straße 2 und der Ernst-Ludwig-Heim-Straße 15 eine Dämmung, die Treppenhäuser in der Walter-Friedrich-Straße 3 und 5 bekommen einen frischen Anstrich und ein neuer Fußboden­belag wird verlegt. Des Weiteren werden die Klingeltableaus im Eingangsbereich, die Gegensprechanlage und die Wohnungs­sprechstellen ausgetauscht.

Quelle: EWG Pankow eG

Im November fallen viele Veranstaltungen aus!

Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher unserer Webseite, wir freuen uns, Sie wieder begrüßen zu können. In unserem Veranstaltungskalender finden Sie noch viele Veranstaltungen für den Monat November. Davon fallen sicherlich durch die Corona-Krise viele aus. Bitte informieren Sie sich vorher bei dem Veranstalter, ob die Veranstaltungen stattfinden oder ausfallen. Vielen Dank für Ihr Verständnis und bleiben Sie gesund!

Andreas Wolf, Bucher Bürgerverein

Aktuelles aus dem Bucher Bürgerhaus

Bucher Bürgerhaus

Bucher Bürgerhaus

AKTUELLES

Bauarbeiten in Buch

Wer aufmerksam durch unseren Ortsteil geht, wird es sehen, dass es trotz Corona vorangeht. Wohnhäuser werden saniert bzw. modernisiert, auf dem Campus Buch haben die Bauarbeiten für den BerlinBioCube  begonnen und auch auf der Brunnengalerie gibt es Bautätigkeiten. Und der 3. Bauabschnitt der Schlossparkpassagen geht ebenfalls voran. Die Fotos entstanden Ende Oktober 2020.

Download (PDF, 29KB)

Das FMP auf der Berlin Science Week

01.11.2020 bis 11.11.2020

Das FMP auf der Berlin Science Week

02 NOV 2020 16.00 – 17.00 CET
STARTING UP SCIENCE: FROM LAB TO THERAPY Language: EN
Boehringer Ingelheim Stiftung | Craig M. Crews, Christian Hackenberger, Andrea Tüttenberg
https://falling-walls.com/event/starting-up-science-from-lab-to-therapy/

1-10 NOV 2020
FALLING WALLS SCIENCE BREAKTHROUGHS OF THE YEAR
Finalist*innen des FVB
Prof. Dr. Christian Hackenberger (FMP), Finalist in der Kategorie “Life Sciences”, https://falling-walls.com/remote2020/finalists/breaking-the-wall-to-next-generation-biopharmaceuticals/

Prof. Dr. Sonja Jähnig (IGB), Finalistin in der Kategorie “Life Sciences”, https://falling-walls.com/remote2020/finalists/breaking-the-wall-of-the-silent-freshwater-biodiversity-crisis/
https://falling-walls.com/remote2020/finalists/
Prof. Dr. Robert Arlinghaus (IGB), Finalist in der Kategorie “Science Engagement”, https://falling-walls.com/remote2020/finalists/breaking-the-wall-to-sustainable-fisheries/

10 NOV 2020
BOOK A SCIENTIST – Speeddating mit der Wissenschaft   –  bitte vorher anmelden! (veranstaltungen@leibniz-gemeinschaft.de)

Bei Book a Scientist beantworten Leibniz-Forscher*innen Fragen zu Themen, die das alltägliche Leben berühren.
Bereits jetzt können Sie sich 25minütige Einzelgespräche mit den Expert*innen reservieren. Schreiben Sie dazu eine E-Mail an veranstaltungen(at)leibniz-gemeinschaft.de unter Angabe Ihres Namens, des gewählten Themas und des gewünschten Zeitfensters. Sie erhalten eine Bestätigungsmail, sofern der Termin noch verfügbar ist.
Wissenschaftler*innen aus dem FMP finden Sie hier

Alle Themen und Termine finden Sie hier: www.leibniz-gemeinschaft.de/bookascientist

 

Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie

Nachhaltige Erneuerung – auch in Buch/Panke-Park und bessere Wege

Gesundheitspark für alle Generationen zwischen S-Bahnhof Buch und Autobahn geplant

Auf einem Rundgang zum Entwicklungskonzept Pankepark wurden Wünsche und Ideen gesammelt
Oktober 2020

Die Panke war lange Zeit in Berlin ein wenig beachtetes und teils unsichtbares Gewässer, nun soll sie, wo das möglich ist, renaturiert werden, zum Beispiel in Berlin-Buch. Noch fließt sie dort schnurgerade durch ein kanalartiges Flussbett mit V-Profil, doch in den nächsten Jahren wird der Fluss wieder als natürliches Gewässer mäandrieren, also sich schlängeln dürfen. Parallel dazu soll auf dem derzeit kaum nutzbaren und teilweise auch gesperrten Gelände zwischen S-Bahnhof und Autobahn vom westlichen Pankeufer bis zur Bahnlinie ein Gesundheitspark für alle Generationen entstehen. Vorgesehen war das schon im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) von 2015. Nun erarbeitet das Büro Henningsen Landschaftsarchitekten im Auftrag des Bezirks Pankow eine Entwicklungsstudie, um die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Parks auszuloten. Die Gestaltung wird das Vorhandene aufgreifen und behutsam ergänzen.

Bearbeitungsgebiet der Entwicklungsstudie für den zukünftigen Pankepark

 

Wünsche und Interessen gibt es viele, wie auf dem mit rund 20 Teilnehmenden gut besuchten Rundgang klar wurde. André Kima vom Stadtentwicklungsamt Pankow, Jens Henningsen und Tanja Rethemeier vom Landschafts­architekturbüro, Karsten Dedek von dessen Kooperationspartner Trias sowie Winfried Pichierri als Gebietsbeauftragter für den Stadtumbau begleiteten die Gruppe durch das Gebiet des zukünftigen Parks, erläuterten das Vorgehen und sammelten die Wünsche von Jüngeren und Älteren, Sportbegeisterten und auch der Menschen mit Bewegungseinschränkungen.

Ein erster markanter Punkt ist der kleine Rodelberg, keine natürliche Erhebung, sondern vor rund 50 Jahren aus mit Erde bedecktem Betonschutt entstanden, wie ein Anwohner sich erinnert. Über eine steile Böschung geht es weiter auf die kleine Brücke der stillgelegten Industriebahn. Ein idyllischer Ort – die Gleise verschwinden allmählich im Dickicht und möglicherweise verstecken sich in dem Wäldchen auch ein paar Eulen, die es zu schützen gilt. Auch Jugendliche lieben diesen Ort; Streetworker von Gangway plädieren deshalb dafür, solche Rückzugsorte zu erhalten und nicht alles neu zu gestalten. Dem entgegen steht die Idee, auf der Industriebahntrasse einen Fuß- und Radweg anzulegen, der den Forschungscampus Buch mit dem S-Bahnhof verbinden könnte. Ein asphaltierter Weg führt bereits vom Bahnhof bis zum Startpunkt des Rundgangs gegenüber der Hufeland-Schule. Breite Wege wünschen sich die Teilnehmer*innen auch für den Pankepark, zum Beispiel ähnlich denen im wunderschönen Schlosspark Buch, wo die Arbeiten am vorletzten Bauabschnitt zurzeit abgeschlossen werden.

Auf der Brücke wechselt die Gruppe auf die andere Seite der Panke, denn der Bereich des zukünftigen Parks am Westufer ist noch eingezäunt. Dort muss auf jeden Fall ein neuer Weg angelegt werden. Gegenüber liegt der neue Skatepark, etwas weiter entfernt die BMX-Strecke, deren Nutzer*innen angesichts der in den nächsten Jahren geplanten Bebauung dieses Bereichs mit 400 bis 500 Wohnungen großes Interesse an neuen Flächen haben. Die Flächenansprüche für die verschiedenen Nutzungen im Pankepark müssen jetzt intensiv abgewogen werden. Mehr Raum für die steigenden Bedarfe werden mittelfristig die Flächen des Geländes der ehemaligen Berufsschule und das große Areal des THW bieten.

An der Berufsschule gibt es eine Unterführung unter dem S-Bahn-Damm, die schon heute eine Verbindung in Richtung Moorlinse und Straße am Sandhaus ermöglicht. Diese Wegeverbindung wird in Zukunft sehr wichtig werden, denn hier ist ein weiteres Wohngebiet, Buch V, mit bis zu 3.000 Wohnungen geplant. An einem Wegekonzept für das gesamte Fördergebiet Buch arbeitet zurzeit das Büro LK Argus. Aktuell laufen dazu Befragungen der Bevölkerung.

Am südlichen Endpunkt des Rundgangs befindet sich ein riesiger mit Betonplatten befestigter Platz mit einer großen und einer kleinen Halle. Hier würden sich Künstler gern Ateliers einrichten, zumal der durch die Autobahn ohnehin verlärmte Ort auch lauten Nutzungen Platz bieten könnte. Doch die Entsiegelung des Geländes ist als Ausgleichsmaßnahme für die Erneuerung der Autobahn A114 vorgesehen. Aus der Gruppe kommen dazu Anregungen für einen asphaltierten Rundkurs für Skater, an anderen Stellen wünscht man sich Picknick-Hütten, Sportgeräte und einen Gemeinschaftsgarten.

Die Landschaftsarchitekten müssen nun alle Wünsche mit der Bestandsanalyse sowie den Anforderungen des Pflanzen- und Tierschutzes, dem entstehenden Wegekonzept und dem finanziell und technisch machbaren abgleichen. Im Frühjahr sollen die ersten Ergebnisse öffentlich vorgestellt werden.

Buch braucht bessere Wege!

Diskussion über Stolperstellen und fehlende Wegeverbindungen im Fördergebiet
Oktober 2020

Wer in Berlin-Buch wohnt, versteht sofort, was mit der Forderung „Buch braucht bessere Wege!” gemeint ist – ob er nun schon lange in einem der Wohnkomplexe Buch I, II oder III wohnt, die malerische Panke bei Wind und Wetter auf einer Holzbrücke überqueren will oder mit dem Rad ohne Umwege zur Arbeit auf dem Campus Buch strebt. Die Frage ist, wie gelangt man in Buch ohne Komplikationen oder Hindernisse an sein Ziel?

An so manchem Gehweg ist der Belag aufgerissen, sind die Kanten der Bordsteine zu hoch, als dass Ältere oder Gehbehinderte die Straße bequem überqueren könnten, wirken Kreuzungen gefährlich. Die meisten Wege stammen noch aus den 1970er oder 80er Jahren… Wer von Karow entlang der Panke mit dem Rad kommt, muss zusehen, wo sich in Buch der Weg fortsetzt. Wird die Straße zu schmal für Pkw, Lkw, Bus und Rad, radeln manche einfach auf dem Bürgersteig weiter…

Stufen und Ritzen – so wie in der Walter-Friedrich-Straße sieht es auf vielen Wegen im Wohngebiet aus
Foto: Planergemeinschaft eG

Solche und weitere Mängel hatte das Büro LK Argus im Blick, als es – beauftragt vom Bezirksamt Pankow – ein Konzept für Fuß- und Radwege in Berlin-Buch entwarf. Am 10. Oktober, einem Sonnabend nutzten trotz recht niedriger Temperaturen und kühlem Wind gut zwei Dutzend Interessierte die Gelegenheit, ihre Ansichten dazu zu schildern. Im Garten des Bucher Bürgerhauses konnten sie auf Tafeln die Ergebnisse aus der Befragung nachlesen und Punkte vergeben: vom Mangel an Radwegen über parkende Pkws an Kreuzungen bis hin zu fehlenden Verbindungen für Radler.

Unter freiem Himmel, mit Maske und gebotenem Abstand, studierten sie die Pläne, die an zwei separaten Tischen ausgebreitet waren. Um Kommentare und Ergänzungen mussten die anwesenden Fachleute – mehrere Verkehrsplaner sowie André Kima vom Fachbereich Stadterneuerung beim Bezirksamt Pankow – nicht lange bitten. Gern wies insbesondere die Generation 65+ auf Stolper- und Gefahrenstellen hin.

„Die Schwanebecker Chaussee und die Straße Am Stener Berg – das ist Kfz-dominierter Raum“, bestätigte ein junger Verkehrsexperte. „Die Unterführung unter der S-Bahn gilt als Engpass“, erläuterte Kerstin Jahnke, Gebietsbeauftragte für den Stadtumbau von der Planergemeinschaft für Stadt und Raum eG. In jedem Fall kam man schnell ins Gespräch. Es dauerte nicht lange und farbenfrohe Notizen klebten an all den neuralgischen Punkten aus Sicht jener, die hier zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Offenbar gibt es genug Probleme, die erst gelöst werden müssen, um in Berlin-Buch von einem vernünftigen Wegesystem sprechen zu können.

An diesem Samstag wurden die Kommentare der Bürgerinnen und Bürger zu dem vorliegenden Entwurf gut erfasst. Nun gilt es, Prioritäten zu setzen und abzuwägen, an welchen wichtigen Stellen investiert wird. Ab 2022 soll sich die Situation für Fußgänger und Radler im öffentlichen Raum verbessern. Das Geld für die notwendigen Umgestaltungen der Fuß- und Radwegeverbindungen soll im Programm Nachhaltige Erneuerung (ehemals Stadtumbau) angemeldet werden.

Quelle:

Newsletter Oktober 2020 Nachhaltige Erneuerung / Senatsverwaltung für Stadtentwicklung