Kulturaktion am Anschlussgleis Buch

Kulturaktion mit Installationen, Lesung und Musik soll für Gedenkzeichen werben

Das Anschlussgleis Buch (am P+R-Parkplatz vorbei durchs Tor, ca. 50 m. Bitte mit Maske) soll aus dem Vergessen freigelegt werden. Bucher Aktive gegen Rechts, der Verein “Steine ohne Grenzen e.V.”, der Kunstverein KUNST-StoFF e.V. und der Runde Tisch Berlin-Buch haben ein gemeinsames kulturelles Projekt  unter dem Titel (durchgestrichen) “Schiedsspruchverlegung” für alle organisiert. Das Projekt findet zum Erhalt der Schienen als Gedenkzeichen statt.

 

Entlang der Gleise durch Buch soll es einen “Wertepfad des Miteinanders” geben, der in eine spätere Ausstellung mündet.

Unser Projekt, der Wertepfad des Miteinanders zeitgleich in Berlin-Buch, Gedenk-Linie Steine ohne Grenzen e.V. in Kooperation mit dem Vereins-Büro Bad Sachsa (Projekt zum Gedenken an das KZ Mittelbau-Dora und KZ Außenlager Ellrich-Juliushütte und Projekt zu Kinder des 20. Juli 44_Borntal, Bad Sachsa) und dem Runden Tisch Buch, Kunst Raum Buch, kunst-stoff. e.V., Waldschule Buch, Bucher Forst, Kontakt: steineohnegrenzen@web.de, möchte Menschen unter einem gemeinsamen Motto gegen Rechts verbinden und zur Diskussion anregen. Wertebegriffe werden gesucht, die im Anschluss in den Wertepfad einfließen. KünstlerInnen gestalten Materialien an verschiedenen Gedenk-Orten, bearbeiten die Projekte und stellen diese ins Netz und veranstalten Workshops. Mitmachen können junge wie alte Menschen, generationsübergreifend, grenzüberschreitend und antirassistisch. Steine ohne Grenzen e.V. ist ein politisch neutraler Verein und arbeitet im soziokulturellem Kontext im Bezirk Pankow. Zu den Projekten finden Workshops statt (unter Hygienebedingungen und online)
Kontakt, Anmeldung und Information: steineohnegrenzen@web.de Silvia Fohrer, Rudolf J. Kaltenbach, EWERKultur Berlin-Buch

Unter der NS-Regimes fanden auf dem ab Bahnhof Buch/Nebengleis Transporte statt, die ihren endgültigen Zielort in den Vernichtungslagern hatten.

Ursprünglich für Kohlentransporte zum Heizwerk Buch um 1906 gebaut, diente es unter dem NS-Regime auch Patiententransporten im Rahmen der sogen. „Euthanasie“- Aktion (systematische Ermordung  psychisch kranker  und behinderter Patienten).

Endstation waren nicht (bzw.nur sehr selten für einzelne jüdische Patienten) die Vernichtungslager bzw. Konzentrationslager, sondern es ging um Tötung in psychiatrischen Kliniken, durch Hunger, Injektionen tödlicher Medikamente und in 6 speziell dafür umgebauten Kliniken um Ermordung durch Gas.

Nicht alle Schicksale der Patienten dieser Räumungstransporte konnten aufgeklärt werden. Einige haben vielleicht auch überlebt, aber für die meisten war es der erste Abschnitt ihrer Reise in den Tod.

Heute gibt es nur noch den Abschnitt vom Güterbahnhof bis zur Karower
Chaussee und parallel zur Georg-Benjaminstraße bis zum Gelände des MDC.

Dieses Gleis wurde für Abtransporte von Patienten aus der III. Heil-und
Pflegeanstalt benutzt, bevor diese Ende Oktober 1940 aufgelöst
wurde. Die Transporte gingen z.B. nach Obrawalde u. Neuruppin, die auch
Anschlußgleise besaßen oder nach Eberswalde. In Obrawalde wurden in
großem Umfang Patienten durch Injektionen getötet. Ansonsten waren diese
Zielorte auch Stätten des Hungersterbens und Zwischenstationen vor einem
Weitertransport in eine Gasmordanstalt.

Der 2. Teil des Wertepfades liegt auf den Anschlussgleisen Güterbahnhof Berlin-Buch.

Programm

(Lesen Sie hierzu auch den Artikel im aktuellen “Bucher Boten” auf Seite 6.)

Posted on 1. Oktober 2020. Bookmark the permalink. Kommentare deaktiviert für Kulturaktion am Anschlussgleis Buch.

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