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NATürlich Ausbildung! Schülerinnen erkunden naturwissenschaftliche Ausbildungsberufe

NATürlich Ausbildung!
Schülerinnen erkunden naturwissenschaftliche Ausbildungsberufe

➤ Standorte: NatLab, das Gläserne Labor und das Mikroskopierzentrum (abwechselnd)

Schülerinnen ab Klasse 9 lernen in dieser Veranstaltung Frauen kennen, die in MINT-Ausbildungsberufen arbeiten. Außerdem können sie selbst experimentieren und sich mit anderen naturwissenschaftlich Interessierten austauschen. Das kostenlose Angebot richtet sich ausschließlich an Mädchen. Gastgeber sind abwechselnd die drei teilnehmenden Schülerlabore, das NatLab der Freien Universität Berlin, das Gläserne Labor auf dem Campus Berlin-Buch und das Mikroskopierzentrum des Museums für Naturkunde Berlin.

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Schülerlabore in Berlin und Brandenburg

Gläsernes Labor, Campus Buch

Lange Nacht der Wissenschaften

Wissenschaft und Kunst – dieses Thema zieht sich 2022 wie ein roter Faden durch unser Programm zur klügsten Nacht des Jahres. Doch natürlich gibt es an beiden MDC-Standorten noch viel mehr zu entdecken. Wir freuen uns auf Sie!

Highlights

Das Leben verstehen: Wie viel Kunst braucht die Wissenschaft?

Wissenschaft ist nüchtern und Kunst emotional – Stimmt das? Forschen und künstlerisches Arbeiten sind beides kreative, experimentelle schöpferische Prozesse. Und viele Forscher*innen malen, musizieren, fotografieren auch. Auf dem Campus Buch und am MDC in Berlin-Mitte präsentieren Wissenschaftler*innen während der Lange Nacht ihre Kunst  – in  Ausstellungen und Konzerten. So geht es um Mathematik, Genetik und Kunst oder darum, Beethoven nicht nur zu spielen und zu interpretieren, sondern auch zu sequenzieren. Am Abend laden wir zur Podiumsdiskussion über die Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft. Diskutieren Sie mit uns! Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Schering Stiftung.

Ort: MDC, Campus Buch und Berlin-Mitte (MDC-BIMSB)

Was ist „Gute Wissenschaft“?

Bei Themen wie der Corona-Pandemie oder dem Klimawandel rückt die Wissenschaft stark in den Vordergrund. „Folgt der Wissenschaft“, sagen die einen. Andere ziehen wissenschaftliche Erkenntnisse grundsätzlich in Zweifel. Gibt es „die Wissenschaft“ eigentlich? Wird Wissenschaft nicht auch von Menschen gemacht, die unter Umständen von Interessen geleitet werden? Gibt es auch schlechte oder sogar betrügerische Wissenschaft? Fragen dieser Art beschäftigen natürlich auch die Wissenschaftler*innen selbst. Sie haben sich dazu auf Regeln für „Gute Wissenschaftliche Praxis“ verständigt. Prof. Udo Heinemann vom MDC erläutert, worum es dabei geht.

Ort: Campus Buch

Man glaubt, was man sieht – Mikroskopieren heißt Wissen

Tanzende Würmer, im Dunkeln leuchtende Gehirne und ein Fisch-Herzschlag zum Anschauen – das sind einige Highlights unserer Mikroskopier-Straße. Wir laden unsere Gäste ein, im Labor selbst zu mikrokopieren. Außerdem bieten wir Einblicke in die Elektronenmikroskopie, mit der winzigste Details von Zellen verschiedener Organismen oder Organe sichtbar gemacht werden können. Unser Kryo-Elektronenmikroskop erlaubt den eiskalten Blick in die Welt der Proteine. Außerdem führen wir Sie durch die Ausstellung historischer Berliner Mikroskope. Und mit der VR-Brille können Sie einen Spaziergang durch verschiedene Organe machen.

Ort: MDC Campus Buch und Berlin-Mitte (MDC-BIMSB)

Komplettes Programm des MDC

 

Lange Nacht am MDC: Wissenschaft trifft Kunst

Warum lohnt es sich, im Berliner Abwasser zu fischen? Was verraten Beethovens Haarlocken? Und was hat Krebs mit Übergewicht zu tun? All das erfahren Neugierige am 2. Juli 2022, wenn MDC-Forscher*innen während der Langen Nacht ihre Labore öffnen. Ein weiterer Schwerpunkt: Wissenschaft und Kunst.

Das MDC-Programm zur Langen Nacht der Wissenschaften reicht von Mitmach-Experimenten und Erzählformaten über Ausstellungen und Konzerte bis zur Möglichkeit, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Labor über die Schulter zu schauen und vor Ort Fragen zu stellen. Einige Höhepunkte stellen wir hier vor.

Zwischen Wissenschaft und Kunst

Wissenschaft ist nüchtern und Kunst emotional – stimmt das? Forschen und künstlerisches Arbeiten sind beides experimentelle und schöpferische Prozesse. Viele Wissenschaftler*innen malen, musizieren, fotografieren auch. Auf dem Campus Buch und am MDC in Berlin-Mitte bietet das MDC unter anderem diese Highlights:

 

  • Beethoven sequenzieren und spielen: Was könnten wir über Beethoven und seine Krankheiten lernen, wenn wir sein Genom sequenzieren und mit modernsten Methoden analysieren? Darüber spricht Professor Nikolaus Rajewsky und spielt anschließend eine der letzten Beethoven-Sonaten – die Klaviersonate op. 110 in As-Dur, die Beethoven taub komponierte.

Ort und Zeit: MDC-BIMSB, Hannoversche Str. 28, EG, 19:30 Uhr

 

  • Das Leben verstehen: Wie viel Kunst braucht die Wissenschaft?
    Wie emotional ist die Wissenschaft und wie nüchtern die Kunst? Eine Diskussion mit dem Krebsforscher und DNA-Künstler Professor Anton Henssen, der Mathematikerin und Künstlerin Helena Kauppila, Dr. Katja Naie, Vorstand der Schering-Stiftung, und Dr. Luiza Bengtsson, MDC (Moderation). In Kooperation mit der Schering Stiftung.
    Ort und Zeit: MDC-BIMSB, Hannoversche Str. 28, Terrasse, 20:30 Uhr

 

  • Bits to beats – Soundtrack biomedizinischer Forschung: Ob es Daten zu Proteinstrukturen sind, das Pendeln im Berufsverkehr oder der Alltag im Labor – MDC-Wissenschaftler*innen haben viele Inspirationen für ihre Audiokunst. Live-Auftritte mit elektronischer Musik von Isabella Douzoglou, Carlo Barbini und Ernesto Acevedo Ochoa.
    Ort und Zeit: MDC-BIMSB, Hannoversche Str. 28, Terrasse, ab 21:30 Uhr

 

  • Führung durch die Ausstellung Art-Science: Die Künstler*innen erklären, welche wissenschaftlichen Hintergründe und anderen Einflüsse sie verarbeitet haben.

Ort und Zeiten: MDC Campus Buch, Anmeldung am zentralen Infopunkt im MDC.C, 17:30 Uhr und 19:30 Uhr

 

Forschung während der Pandemie

 

  • Virensuche im Berliner Abwasser: Während der Pandemie hat ein Team des MDC systematisch Proben aus einem Berliner Klärwerk analysiert und so zum Beispiel die Entwicklung der Omikron-Welle früh erkannt. Ähnliche Monitoring-Systeme werden in vielen deutschen Städten aufgebaut. Doch im Gully versteckt sich viel mehr: Für die Grundlagenforschung hat sich das Abwasser als ein Ort voller Schätze erwiesen. MDC-Wissenschaftler Dr. Emanuel Wyler erzählt, warum im Trüben fischen wertvoll für uns alle sein kann. Außerdem beantwortet er alle Fragen, die Besucher*innen zu Corona haben.
    Ort und Zeiten: MDC-BIMSB, Hannoversche Str. 28,
    Alles zu Corona: 2. OG, Lounge, 16:30 Uhr und 22 Uhr; Abwasser: EG, 18:15 Uhr

 

  • mRNA-Impfungen – ein Durchbruch in der Impfstoff-Entwicklung: Wie funktionieren klassische Impfstoffe und wodurch unterscheiden sich neue mRNA-basierte Impfungen? Was sind die Gemeinsamkeiten beider Impfstoff-Strategien und wie reagiert unser Immunsystem? Ein Vortrag von Andreas Zach, AG Klaus Rajewsky.
    Ort und Zeit: MDC Campus Buch, MDC.C, 20:45 Uhr

 

  • Wissenschaft im Home Office: Die Wissenschaft soll helfen, die Pandemie zu überwinden. Aber wie hat sie selbst im Lockdown funktioniert? MDC-Wissenschaftler*innen erzählen persönliche Geschichten, musikalisch begleitet durch Singer-Songwriter Nate Bernadini.
    Ort und Zeit: MDC Campus Buch, MDC.C, 21:30 Uhr

 

Ich fühle, also bin ich – unser Gehirn

 

  • Begehbares Gehirn-Modell.
    Ort und Zeit: MDC Campus Buch, MDC.C, ab 16:00 Uhr

 

  • Falsch gefaltet ist giftig fürs Gehirn: Huntington, Alzheimer und Parkinson haben eines gemeinsam: Falsch gefaltete Proteine lagern sich ab und vergiften die Nervenzellen im Gehirn. Eine Laborführung der AG Wanker.
    Ort und Zeiten: MDC Campus Buch, Anmeldung am zentralen Infopunkt im MDC.C, 20:00 Uhr und 22:00 Uhr

 

  • Mini-Gehirne aus der Petrischale und Big Data: Organoide sind 3D-Kulturen, die die zelluläre Komplexität und Funktionalität menschlicher Organe wie das Gehirn in der Petrischale abbilden. Die AG Rajewsky und die Organoid-Plattform nutzen die modernsten Technologien, um ihre molekularen Geheimnisse aufzudecken und Entscheidendes über den Menschen zu erfahren. Laborführung und Demonstration.
    Ort und Zeiten: MDC-BIMSB, Hannoversche Str. 28, Anmeldung am zentralen Infopunkt im EG, engl., 17:15 Uhr, 18:30 Uhr und 21:30 Uhr

 

Einblicke in die Zellen

 

  • Was ist Dein Lieblingsort, Protein? Welche Proteine eine Zelle beherbergt, ist zumindest ungefähr bekannt. Doch das reicht nicht, um Zellen zu verstehen. Wichtig ist auch, wie die Proteine zueinander in Beziehung stehen. Die Massenspektrometrie hilft beim Kartieren. Eine Laborführung der AGs Mertins, Selbach, Piazza und Coscia.

Ort und Zeiten: MDC Campus Buch, Anmeldung am zentralen Infopunkt im MDC.C, 17:00 und 19:00 Uhr

 

  • Winzige Maschinen, riesige Mikroskope: Proteine sind fleißige Arbeiter. Die AG Daumke und die Core Facility für Kryo-Elektronenmikroskopie (Kryo-EM) zeigen den Gästen, wie sie Proteine herstellen, isolieren und wie sie sich im Detail anschauen. Eine Laborführung.

Ort und Zeiten: MDC Campus Buch, Anmeldung am zentralen Infopunkt im MDC.C, 16:30 Uhr und 18:30 Uhr

 

  • Krebs durch Übergewicht: Was macht Ernährung mit unseren Zellen? Dr. Lydia Dyck aus der AG Blankenstein erklärt in einem Vortrag, wie Krebs, Übergewicht und das Immunsystem zusammenhängen. 

Ort und Zeit: MDC Campus Buch, MDC.C, 20:00 Uhr

 

Das komplette Programm und weitere Highlights finden Sie auf der MDC-Webseite „Wissenschaft erleben – Lange Nacht 2022“

 

Weiterführende Informationen

 

„Wissenschaft erleben – Lange Nacht 2022“

Flyer für den Campus Buch

Flyer für das MDC-BIMSB

Quelle: PM des MDC vom 24. 06. 2022

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Mikroskopieren, pipettieren, experimentieren – vielfältige Angebote zum Mitmachen und Ausprobieren. Am 2. Juli 2022 begrüßt das Gläserne Labor gemeinsam mit dem Forschergarten und seinen Partnerschulen Wissenschaftsinteressierte zur Langen Nacht der Wissenschaften!

 

Programm des Schülerlabors:

→ EXPERIMENTIERKURSE IM LABOR

16:00, 18:00, 20:00 Uhr
Vom Wunderstoff zum Problem: Kunststoffe
Einst waren sie gepriesene Wunderstoffe, nun werden sie verteufelt: Kunststoffe. Wie kann man Kunststoffe umweltverträglich nutzen? Welche Alternativen gibt es? Tauchen Sie ein in die Welt der Kunststoffe und stellen Sie selbst Biokunststoffe her.
Dauer: circa 45 Minuten
Ab 12 Jahren.
Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung am Infopunkt im Max Delbrück Communications Center (C83) erforderlich.

17:00, 18:30, 20:00, 21:30 Uhr
Wie wird eine Erbkrankheit diagnostiziert?
In einer fiktiven Familie ist eine seltene genetische Erkrankung aufgetreten. Wer in der Familie ist Träger der verursachenden Mutation, wer hat die Krankheit geerbt, bei wem wird sie sich ausprägen? Machen Sie sich zusammen mit uns mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und Gelelektrophorese auf die Suche nach Antworten. Sie werden selbst im Labor experimentieren und viele interessante Fakten über die Arbeit im Labor erfahren.
Besuchen Sie auch den Stand der NCL-Stiftung im Max Delbrück Communications Center (C83).
Empfohlen ab 14 Jahren.
Dauer: circa 60 Minuten
Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung am Infopunkt im Max Delbrück Communications Center (C83) erforderlich.

→ FÜHRUNG

17:30 Uhr
Flechten – Geheimnisvolle Doppelwesen vor der Haustür
Ein Rundgang mit Diplom-Biologen und Naturerlebnisführer Dr. Uwe Lohmeier, Gläsernes Labor Akademie
Dauer: circa 45 Minuten
Start: Vor dem Max Delbrück Communications Center (MDC.C) (C83)

→ JUGEND FORSCHT

16:00 bis 22:00 Uhr (tbc)
Jugend forscht-Preisträger Theo Suchomski präsentiert sein Wettbewerbsprojekt.
Theo Suchomski, Schüler des Humboldt-Gymnasiums Tegel
Ort: Experimentierhalle in der Mensa (A14)

→ LIVE STREAM

Im Instagram-Live-Stream bei der Langen Nacht der Wissenschaften dabei sein: Das Gläserne Labor begrüßt große und kleine Wissenschaftsinteressierte zur diesjährigen Veranstaltung auch digital! Online, aber interaktiv, informativ und spannend mit EInblicken hinter die Kulissen des besucherstärksten Schülerlabors Deutschlands. Ab 17 Uhr auf @glaeserneslabor mit dabei sein.

Zu Gast im Gläsernen Labor:

→ MIKROSKOPIEREN

16:00 bis 22:00 Uhr
Unsichtbar – Sichtbar – Durchschaut
Praktisches Arbeiten am Mikroskop: Die Besucher sind eingeladen, Schnittpräparate von Organen zu färben und unter dem Mikroskop zu betrachten. Mitgebrachte Objekte wie Blütenblätter, Insekten oder Haare können ebenfalls mikroskopiert werden. Praktisches Arbeiten am Mikroskop.
AG Kettenmann, MDC
Für die ganze Familie.
Ort: Dachgeschoss, Gläsernes Labor (A13)
Hier: Stempelstation für das Forscherdiplom für Kinder

 

Programm des Forschergartens:

→ EXPERIMENTE FÜR KINDER

16:00 bis 22:00 Uhr
Holt Euch das Forscherdiplom!
Experimentiert, staunt und lernt für Euer Forscherdiplom. Sammelt Stempel und bekommt euer Forscherdiplom.
Orte: Gläsernes Labor (A13), Experimentierhalle in der Mensa (A14), Max Delbrück Communications Center (MDC.C) (C83), Hermann-von-Helmholtz-Haus (C84)

16:00 bis 22:00 Uhr
Werdet zu Hirnforschern und erforscht das Gehirn!
Kopfmodelle: Warum hat ein Gehirn Falten? Kartenspiel: Wie verarbeitet ein Gehirn Informationen? Stroop-Effekt: Wie schnell verarbeitet ein Gehirn Informationen?
Experimentieren mit dem Forschergarten des Gläsernen Labors
Organisatoren: Gläsernes Labor und Eckert & Ziegler AG
Für Vor- und Grundschulkinder und deren Eltern
Ort: Foyer, Max Delbrück Communications Center (MDC.C) (C83)
Hier: Stempelstation für das Forscherdiplom für Kinder

Experimentieren mit dem Forschergarten & der Bürgersinfonie Berlin zu Biologie und Physik:

15:00 bis 22:00 Uhr
Wie funktioniert unser Gehör? Warum haben wir zwei Ohren? Wie wirken Schallwellen?
An kleinen Experimenten werden Fragen rund ums Ohr beantwortet.
Organisatoren: Gläsernes Labor und Eckert & Ziegler AG
Für Vor- und Grundschulkinder und deren Eltern
Ort: Experimentierhalle in der Mensa (A14)
Hier: Stempelstation für das Forscherdiplom für Kinder

15.00 bis 22.00 Uhr
Von der Physik zur Musik – wie Töne entstehen
Schlag-, Blas- und Saiteninstrumente: Wie werden Töne erzeugt? Baut Instrumente selbst. Mit Minikonzerten.
Mit Musiker:innen der Bürgersinfonie Berlin e.V.
Für Groß und Klein.
Ort: Experimentierhalle in der Mensa (A14)

→ VORTRAG

16:45 Uhr
Kernenergie für das 21. Jahrhunderts – Die Dual Fluid Technologie
Gibt es emissionsarme und günstige Energie? Kann aus Atommüll Strom erzeugt werden? Was bedeutet inhärente Sicherheit eines technischen Systems? Was verbringt sich hinter einem Reaktor der IV Generation und der Dual Fluid Technologie?
Die Antworten bekommen Sie von Dr. Paola Eckert-Palvarini, Physikerin & Initiatorin des Forschergartens.
Dauer: circa 25 Minuten
Ort: Axon 2, 1. OG., Max Delbrück Communications Center (MDC.C) (C83)

 

 

Programm der Partnerschulen des Schülerlabors:

→ EXPERIMENTE FÜR KINDER

16:00 bis 22:00 Uhr
„Wieso – weshalb – warum? Wer nicht fragt bleibt dumm“
Wie arbeiten Naturwissenschaftler? Grundschüler führen unter Anleitung naturwissenschaftliche Experimente zur Biologie, Physik und Chemie durch.

Hast du alle Sinne beisammen?
Max der Mehlwurm: Können Mehlwürmer auf Reize reagieren? Optische Täuschungen: Hast du den Durchblick? Astronautentraining: Wie schnell reagierst du? Finde aus dem Labyrinth heraus: Übung macht den Meister. Kann eine „Gummihand“ Schmerz empfinden?
Hier: Stempelstation für das Forscherdiplom für Kinder

Überall ist Chemie!
Lass bunte Blüten entstehen. Experimentiere mit Brausetabellen. Chromatographie: Ist schwarz wirklich schwarz?
Hier: Stempelstation für das Forscherdiplom für Kinder

Zauberei oder Physik?
Warum fällt nichts nach oben? Warum gewinnt der Schwerere? Erzeuge Strom mit Muskelkraft.
Hier: Stempelstation für das Forscherdiplom für Kinder

Lehrer:innen und Schüler:innen des Robert-Havemann-Gymnasiums

16:00 bis 22:00 Uhr
Heiß und Kalt: Eispack und Handwärmer bauen
Wie funktioniert ein Impfkristall? Kleine Lernstation zum Thema Kristallisation. Rechtzeitig zur Sommerhitze und zum Sport-Event: Eispacks selber bauen. Wärme für die Jackentasche: selbst einen Handwärmer bauen.
Lehrer:innen und Schüler:innen des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums

16:00 bis 22:00 Uhr
Einen Elektromotor selbst bauen
Alle Autobauer reden derzeit über E-Mobilität und E-Motoren. Auch der ICE nutzt ihn. Hast Du schon einmal den prinzipiellen Aufbau eines Elektromotors erkundet? Am besten geht das, wenn man ihn selbst zusammenbaut. Genau das demonstrieren Dir die Schülerinnen und Schüler anhand eines Bausatzes, der im Physikunterricht der Jahrgangsstufen 9 und 10 zum Einsatz kommt.
Lehrer:innen und Schüler:innen des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums

16:00 bis 22:00 Uhr
Methan, Propan, Formaldehyd: Moleküle selber basteln
Wasserstoff-, Kohlenstoff- und Sauerstoff-Atome: Je nach Kombination und Bindung ergeben sich ganz unterschiedliche Stoffe. Die Vielfalt der Moleküle und ihre Strukturen verstehen.
Schüler:innen des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums

16:00 bis 22:00 Uhr
Beobachtung eines Wasserflohs unter dem Mikroskop
Wir beobachten Wasserflöhe aus eigener Zucht mit Mikroskop und Lupe. Du kannst bei uns die Herzfrequenz eines Wasserflohs ermitteln und ihn unter dem Mikroskop genauer betrachten und zeichnen.
Lehrer:innen & Schüler:innen der SchuleEins, Pankower Früchtchen gGmbH
Hier: Stempelstation für das Forscherdiplom für Kinder

Das Programm der Partnerschulen findet in der Experimentierhalle in der Mensa (A14) statt.

 

Die Lange Nacht der Wissenschaften findet am 2. Juli 2022 von 16 bis 23 Uhr statt.

Tickets & Preise

Die Tickets können ab Freitag, 20. Mai 2022, bis einschließlich Samstag, 2. Juli  2022, über den Online-Ticket-Shop der Langen Nacht der Wissenschaften erworben werden. Tickets sind außerdem an allen ausgewiesenen VVK-Stellen von Ticketmaster  und unter 01806 999 0000* erhältlich.

Die Tickets berechtigen zum Besuch aller Einzelveranstaltungen in den teilnehmenden Wissenschaftseinrichtungen. Außerdem können mit den Tickets die eingesetzten Sonderbusse zur Veranstaltung kostenfrei genutzt werden. Informationen zu den Ticketarten und Preisen bekommen Sie auf der Webseite https://www.langenachtderwissenschaften.de/besuch/tickets.

Am Veranstaltungsort gibt es keine Abendkasse. Tickets können auch während der laufenden Veranstaltung online erworben werden.


Nach 2-jähriger Pause nimmt die Akademie der Gesundheit Berlin/Brandenburg e.V. wieder an der Langen Nacht der Wissenschaften teil.
Am Samstag, den 02. Juli 2022 jeweils um 16; 17; 18 und 19 Uhr kann man am Campus Berlin-Buch zusammen mit den Bildungsteilnehmenden aus der Schule für Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenz Laborwerte selber erstellen und interpretieren. Sie werden Methoden und Untersuchungen auf den Gebieten Hämatologie, Klinische Chemie, Mikrobiologie und Histologie kennen lernen, um so einen Einblick in das Berufsfeld der Laboranten zu erhalten. Die Veranstaltung wird am Campus Berlin-Buch stattfinden: Erwin-Negelein-Haus Erdgeschoss (D79)

Akademie der Gesundheit

Aktionstage vom 06.07. bis 10.07.2022 in Berlin-Buch zum geplanten BIZ Berlin-Buch

Bucher Aktionswoche zum geplanten Bildungs- und Integrationszentrum

Bucher Akteure bieten vom 6. bis 10. Juli 2022 zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen einer Aktionswoche zum geplanten Bildungs- und Integrationszentrum (BIZ Berlin-Buch) an. Das Gläserne Labor ist mit Mitmach-Experimenten nicht nur für Kinder mit dabei.

WORKSHOP DONNERSTAG, 7. JULI, 10:00–11:00 Uhr
Über das Ohr
Das Thema Ohr und Akustik ist nicht nur etwas für Kinder! Erfahren Sie, wie die Töne und Geräusche in unserem Ohr ankommen und dann zum Gehirn weitergeleitet werden. Außerdem erfahren Sie, dass das Ohr nicht nur zum Hören dient.
Für Senior*innen | Dozentin: Claudia Jacob
Ort: Stadtteilbibliothek Buch, Wiltbergstraße 19–23, 13125 Berlin
Anmeldung: doreen.tiepke-ihlow@ba-pankow.berlin.de, 90295–6942

WORKSHOP FREITAG 8. JULI, 10:00–11:30 & 11:50–13:00 Uhr
Von Schmetterlingen, Bienen, Hummeln und allerlei Krabbelkäfern
Insekten musikalisch und biologisch
Wir beginnen mit summender, brummender oder flatternder Mitspiel-Musik in der Musikschule und wandern anschließend gemeinsam ins gläserne Labor, um uns den Tieren ganz anders zu nähern. Wer ein Instrument spielt, soll es mitbringen!
Für Kinder von 8 bis 12 Jahren
Dozentinnen: Annette Breitsprecher, Claudia Jacob
Ort: Die Veranstaltung startet in der Musikschule Béla Bartók, Raum 25, Friedrich-Richter-Straße 8, 13125 Berlin und geht ab Mittag weiter im Gläsernen Labor, Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin
Anmeldung: annette.breitsprecher@ba-pankow.berlin.de, 90295-6747

INFO SONNABEND, 9. JULI, 10:00–18:00 Uhr
Tag der offenen Tür in der Stadteilbibliothek
Herzlich Willkommen!
Wer hat Lust auf eine Schnitzeljagd in der Bibliothek oder möchte unsere VR-Brillen ausprobieren? Doch lieber Bilderbuchkino oder Kamishibai? Zocken in der Bibliothek? Im offenen Gamingangebot können die Nintendo Switch und die PS5 genutzt und damit Spiele wie Mario Kart gespielt werden.

Experimentieren mit dem Forschergarten zum Tag der offenen Tür:
11:00–13:00 Uhr
Ohr und Seifenblasen
Warum habe ich zwei Ohren? – Wir bauen eine Mundzirpe und machen mit Glas Musik. Seifenblasenwelt: Schillernd und bunt.

13:00–15:00 Uhr
Auge und Feuerlöschung
Optische Phänomene des Auges: Augen sehen alles, aber wie sehen blinde Personen? Optische Täuschungen: Was hat der Kuchenballon mit der Feuerlöschung gemeinsam?

15:00–17:00 Uhr
Rund ums Fliegen und Fingerabdruck
Von A bis Z gibt es Experimente „Rund ums Fliegen“. Der Fingerabdruck: Dem Täter auf der Spur, welche Form der Rillen hast Du? Finde es heraus!

Ort: Stadtteilbibliothek Buch, Wiltbergstraße 19–23, 13125 Berlin

Das vollständige Programm finden Sie hier.

Veranstaltungsort:

Verschiedene Orte im Ortsteil Buch.

Bucher Aktionswoche

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Das Gläserne Labor – Forschung zum Anfassen

Erklären ist ihre Leidenschaft: Diplom-Biologin Claudia Jacob leitet das Gläserne Labor auf dem Campus Berlin-Buch. Dort bietet sie Schüler*innen die Möglichkeit, die Naturwissenschaften zu erkunden, zu experimentieren und sich mit Wissenschaftler*innen auszutauschen – vielleicht auch, um selbst mal eine*r zu werden.

Wenn sie die Kinder und Jugendlichen zu einem Neurobiologie-Kurs begrüßt, stattet Claudia Jacob die Schüler*innen erst einmal mit besonderen Brillen aus und lässt sie dann im Foyer des Max Delbrück Communications Center Ball spielen. Schnell breitet sich Gelächter über die plötzliche eigene Unbeholfenheit aus. Die Brillen ändern den Sehwinkel, das Werfen und Fangen funktioniert überhaupt nicht – so fühlt es sich an, wenn unser Gehirn und das Nervensystem nicht richtig arbeiten.

Claudia Jacob, Leiterin des Gläsernen Labors
© Peter Himsel, Campus Berlin Buch

„Dieser Beginn schürt die Neugier auf das Thema”, sagt Claudia Jacob. Sie leitet das Gläserne Labor, eine Bildungseinrichtung im Wissenschafts- und Biotechnologiepark Campus Berlin-Buch. Das Schülerlabor wird gemeinsam vom  Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), dem Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)   und der Campus Berlin-Buch GmbH  betrieben. Zahlreiche Förder-Institutionen und Sponsor*innen unterstützen es, darunter auch die auf dem Campus ansässige Eckert & Ziegler AG.

Claudia Jacob leitet das Gläserne Labor seit 2015. Nach einer Ausbildung zur chemisch-biologischen Assistentin hat sie Biologie und Umweltmanagement studiert. Ihr Studium finanzierte sie mit einer Halbtagsstelle an der Freien Universität Berlin. Bei der Arbeit mit jüngeren Studentinnen und Studenten merkte Claudia Jakob, dass sie gern erklärt. Also wurde sie Dozentin – und bewarb sich schließlich beim Gläsernen Labor, wo sie 2004 die Leitung des MDC-Schülerlabors übernahm. „Das Labor ist eine echte Perle”, sagt sie. Im Interview erklärt sie, warum.

Hier können Schüler*innen CRISPRn

Seit wann gibt es das Gläserne Labor?

Claudia Jacob: Das Gläserne Labor öffnete seine Labortür im Jahr 1999. Die Idee dazu hatte MDC-Gründungsdirektor Prof. Detlev Ganten: Es war zunächst als Informationszentrum zum Thema Gen- und Biotechnologie für eine allgemeine Öffentlichkeit gedacht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollten zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern experimentieren, den Besucher*innen erklären, was auf dem Campus Berlin-Buch passiert, was Grundlagenforschung ist, wie Wissenschaft funktioniert. Es haben dann aber recht schnell Lehrkräfte ihren Bedarf an außerschulischen Experimentiermöglichkeiten angemeldet. Und so ist das Gläserne Labor schon bald zu einem der größten Schülerlabore Deutschlands geworden. Jährlich besuchen uns etwa 14.000 Schüler*innen und Lehrer*innen vor allem aus Berlin und Brandenburg.

Was bietet das Gläserne Labor an?

Claudia Jacob: Wir haben insgesamt sechs Labore, in denen wir für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe über 20 Experimentierkurse anbieten. Zu den Themen der Kurse gehören Molekularbiologie, Zellbiologie, Neurobiologie, Chemie, Radioaktivität sowie Ökologie an. Wir gehören zu den wenigen Schülerlaboren in Deutschland, in denen Jugendliche Experimente mit CRISPR-Cas9 durchführen können. Daneben bieten wir aber auch Experimentierangebote für Grundschüler*innen oder in unserem Forschergarten sogar für die Kleinsten im Kindergartenalter. Zusätzlich haben wir Arbeitsgemeinschaften, in denen Schüler*innen naturwissenschaftliche Ausbildungsberufe kennenlernen und zu Themen wie Artenvielfalt, 3D-Druck oder naturwissenschaftlichen Phänomenen experimentieren können. Es gibt auch Ferienkurse, in denen Jugendliche herausfinden können, wie Laborarbeit aussieht, inklusive Besuch in einem Forschungslabor und dem Austausch mit Wissenschaftler*innen.

Verständnis schaffen, Begeisterung wecken

Sie machen also sozusagen Nachwuchswerbung für die Naturwissenschaften?

Claudia Jacob: Wir wollen mit unseren Angeboten erreichen, dass sich die Kinder und Jugendlichen für die Naturwissenschaften interessieren – und im besten Fall begeistern. Und ja: Die Ausbildungs- und Studienberatung machen wir gleich mit. Es müssen nicht alle studieren. Es gibt viele Ausbildungsberufe hier auf dem Campus. Neben Biologie- und Chemielaborant*in kann man hier zum Beispiel auch Tierpfleger*in, Fachinformatiker*in für Systemintegration, Medizinisch-technische*r Laboratoriumsassistent*in oder Kauffrau*mann für Büromanagement werden. Wir haben für ein Projekt eine Tierpflegerin porträtiert, die begeistert erklärt, wie wichtig ihr Beruf für die Forschung ist und welchen Stellenwert das Tierwohl hat. Im Gläsernen Labor können Jugendliche auch ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren, in dem sie erst einmal ausprobieren können, ob ein naturwissenschaftlicher Beruf das Richtige für sie ist. Aber unsere Nachwuchsarbeit geht noch darüber hinaus.

Inwiefern?

Claudia Jacob: Im Rahmen des Sonderforschungsbereiches „Einrüstung von Membranen: Molekulare Mechanismen und zelluläre Funktionen“ (SFB 958) – Sprecher ist Professor Stephan Sigrist von der Freien Universität Berlin – gibt es ein Teilprojekt zur Öffentlichkeitsarbeit unter der Leitung von Professorin Petra Skiebe-Corrette und Professor Dirk Krüger, ebenfalls FU. Das Gläserne Labor und das NatLab der FU sind involviert. Doktorand*innen im SFB 958, Lehramtsstudierende der FU Berlin , Schüler*innen, Lehrkräfte und die interessierte Öffentlichkeit können hier lernen, wie Wissenschaftskommunikation funktioniert. Die Doktorand*innen erstellen dafür kurze Videos. In einem anderen Teilprojekt des SFB entwickelt die Arbeitsgruppe von Professor Oliver Daumke vom MDC einen Versuch zur Kristallisation und Röntgenstrukturanalyse von Membranproteinen. Dieses Experiment wird in unsere bestehenden Neurobiologiekurse für Schüler*innen sowie in die des NatLab der Universität integriert werden. Gleichzeitig erhalten die Schüler*innen mit Hilfe der Videos ein Einblick in die Membranforschung.

Fortbildung – auch fürs Fernsehen

Die Angebote des Gläsernen Labors beschränken sich nicht auf Schüler*innen?

Blick ins Gläserne Labor am Campus Berlin-Buch
© Campus Berlin-Buch

Claudia Jacob: Nein. Wir bieten Fortbildungen für Biologie- und Chemielehrkräfte oder auch Vorlesungen an. Gerade jetzt, in Zeiten des Lehrer*innenmangels, erfahren wir einen sehr großen Zulauf. Daneben gibt es in unserer Akademie des Gläsernen Labors Weiterbildungen für Fachkräfte in den Life Sciences. Das Themenspektrum reicht von der PCR über die gute klinische Praxis bis hin zur Aktualisierung für Projektleitung und Beauftragte für Biologische Sicherheit und Patentrecht. Ein Thema ist auch, welche Karrierewege in der Wissenschaft möglich sind. Die Dozentinnen und Dozenten kommen aus dem MDC, dem FMP oder auch aus der Industrie und Wirtschaft.

Das ist eine ganze Menge.

Claudia Jacob: Und noch längst nicht alles. Auch Film und Fernsehen haben uns als Experten entdeckt. Kürzlich hatten wir eine Anfrage vom ZDF, es ging um die Produktion von Impfstoffen. Die Redaktion wollte wissen, ob sie die Laborsituation korrekt dargestellt hatte. Ich war sehr froh über diese Anfrage! Ich ärgere mich immer, wenn ich im Fernsehen Labore sehe, in denen es in Glaskolben blubbert, zischt und dampft, was mit der Realität nicht so viel zu tun hat.

Arbeiten Sie regelmäßig mit Wissenschaftler*innen des MDC zusammen?

Claudia Jacob: Selbstverständlich! Wir wollen das noch vertiefen. Die Ideen und Impulse aus den Arbeitsgruppen sind uns sehr wichtig. Wenn wir beispielsweise im Neurobiologiekurs das Thema Alzheimer behandeln, ist es zum Beispiel toll, dass mir Professor Thomas Willnow ein Präparat von einem Gehirnschnitt gibt. Manchmal reicht uns auch einfach eine schöne Geschichte.

Persönliche Geschichten erleichtern den Zugang

Können Sie ein Beispiel nennen?

Claudia Jacob: Geschichten, die uns helfen, die Forschung interessant zu erzählen. Von Herrn Willnow wissen wir zum Beispiel, dass er ursprünglich aus der Herz-Kreislaufforschung kommt und eher durch Zufall auf das Thema Alzheimer gestoßen ist. Heute ist er darin Experte. Wenn ich solche persönlichen Geschichten erzählen kann, finden das die Schüler*innen meistens sehr spannend.

Hat sich die Arbeit im Gläsernen Labor durch Corona verändert?

Claudia Jacob: Durch den Lockdown haben wir es jetzt oft mit jungen Menschen zu tun, die noch nie ein Labor von innen gesehen und eine Pipette in der Hand gehalten haben. Außerdem haben wir während dieser Phase erstmals Video-Experimentierkurse angeboten. Das war auch für uns ein großes Experiment! Wir mussten das ganze Labor umbauen, es war gar nicht so einfach, die Beleuchtung und die Kamerafrau da unterzubringen. Ein Kollege hat die Versuche bei sich zu Hause gemacht, er wurde dann dazu geschaltet. Das war schon eine spannende Erfahrung. Aber ich bin sehr froh, dass unsere Kurse wieder auf dem Campus in unseren Laboren stattfinden. Persönliche Begegnungen sind einfach besser.

Wissen über Wissenschaft vermitteln – wichtiger denn je

Erhalten Sie Feedback auf die Kurse?

Claudia Jacob: Viele Studierende sagen uns, dass wir besser ausgerüstet sind als die Unis. Darauf sind wir ein bisschen stolz. Als ich beim Gläsernen Labor angefangen haben, war das noch nicht so. Wir haben sehr viele Förderanträge geschrieben und auf diese Weise eine bessere Ausstattung finanziert. Von den Eltern hören wir oft, dass die Forscherferien, die wir übrigens auch für die Kinder von Campus-Mitarbeiter*innen anbieten, für ihre Jungen und Mädchen ganz toll waren – das freut uns natürlich sehr! Dann gibt es viele Lehrer*innen, die schon seit Jahren mit ihren Schüler*innen zu uns kommen. Aber auch junge Leute besuchen uns oft mehr als einmal. Nach einem Kurs fragen Schüler*innen, ob sie ein Praktikum bei uns machen können, um sich auf die Präsentationsprüfung in der zehnten Klasse vorzubereiten. Das ermöglichen wir ihnen gern. Zum Beispiel hatten wir einmal eine Schülerin, die mikroskopisch untersuchen wollte, welche Stärke sich besonders gut für ökologische Windeln eignet – Mais-, Kartoffel- oder Reisstärke? Die Reisstärke war’s. Von den Mitarbeiterinnen in unserer Ausbildungszentrale höre ich außerdem immer wieder, dass die meisten Bewerber*innen bereits als Schüler*in im Gläsernen Labor waren. Ich nehme an, dann hat es ihnen bei uns gefallen.

Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit besonders?

Claudia Jacob: Es ist mir ein Anliegen, den jungen Menschen Wissenschaftsmündigkeit zu vermitteln – gerade heute, da so viele Wissenschaftsskeptiker auf den Plan treten und ihre selbsterfundenen Wahrheiten im Internet verbreiten. Für viele Menschen ist es sehr schwer, zwischen echten und den sogenannten “alternativen Fakten” zu unterscheiden. Ich hoffe, dass ich dabei helfen kann.

Das Interview führte Jana Ehrhardt-Joswig.

 

Weitere Informationen

MDC/News vom 04. 04. 2022

Gläsernes Labor – Winterferien online

Im Gläsernen Labor werdet ihr selbst zu Forschern: Normalerweise experimentiert ihr bei uns zusammen mit Wissenschaftlern im Labor. Doch auch in diesem Winter werden wir online mit euch experimentieren. Wir vom Labor aus und ihr von zu Hause. Damit wir genügend Zeit haben, auf Entdeckungsreise in den Naturwissenschaften zu gehen, werden wir drei Stunden mit euch gemeinsam verbringen. Und damit bei all dem Forschen die Bewegung nicht zu kurz kommt, wollen wir mit euch auch eine halbe Stunde Sport machen. Lasst euch überraschen, was wir alles für euch vorbereitet haben.

Hinweise zur Online-Buchung

Für die Teilnahme wird ein Internetzugang und ein Laptop oder Tablet mit Kamera und Mikrofon benötigt. Der Experimentierkurs erfolgt über eine Zoom-Konferenz. Für einen pünktlichen Start empfiehlt es sich, einige Minuten früher online zu sein. Es findet keine Aufzeichnung statt.

Ablauf der Forscherferien:
10:00 – 11:00 Uhr Experimentieren
11:00 – 11:30 Uhr Pause
11:30 – 12:00 Uhr Sport am Platz
12:00 – 13:00 Uhr Experimentieren

Alle Termine/Themen

Forscherferien

Gläsernes Labor, Campus Buch

Herbstferien-Camp für Kinder von 10-12 Jahren in Berlin-Buch

Das Gläserne Labor bietet in Kooperation mit dem Forschergarten in den Herbstferien vom 18. bis 22.10. von 09:00 bis 16:00 Uhr ein kostenloses Feriencamp auf dem Campus Berlin-Buch für Kinder im Alter von 10 bis 12 Jahren an.

Anmeldung erforderlich!

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Gläsernes Labor, Campus Buch

Der Forschergarten ist eine Initiative von PhysikerInnen, BiologInnen und anderen begeisterten NaturwissenschaftlerInnen, die in Kindergärten und Grundschulen durch Experimentierkurse die Wissbegierde und Entdeckungsfreude von Kindern und ihr Interesse für Naturphänomene fördern möchten.

Die Idee mit Kindern im Kindergarten zu experimentieren hatte die Physikerin Frau Eckert Palvarini schon 2003 und ging mit kleinen Physikexperimenten in die Kita ihrer Kinder. Das Experimentieren kam super an! Daher wollte Frau Eckert Palvarini auch andere Kinder begeistern. Schnell stellte sie fest, dass sie die Anfragen nicht alleine schaffen konnte. Sie brauchte ein Team. So wendete sie sich an das Gläsernen Labor und gemeinsam entstand im August 2006 der Forschergarten.

Vor der Pandemie haben durchschnittlich 13000 Kinder pro Jahr mit uns experimentiert. Vielen Dank!

Forschergarten

NATürlich Ausbildung! Schülerinnen erkunden naturwissenschaftliche Ausbildungsberufe

Standorte: NatLab , das Gläserne Labor und das Mikroskopierzentrum (abwechselnd)

Schülerinnen ab Klasse 9 lernen in dieser Veranstaltung Frauen kennen, die in MINT-Ausbildungsberufen arbeiten. Außerdem können sie selbst experimentieren und sich mit anderen naturwissenschaftlich Interessierten austauschen.

Das kostenlose Angebot richtet sich ausschließlich an Mädchen.

Gastgeber sind abwechselnd die drei teilnehmenden Schülerlabore, das NatLab der Freien Universität Berlin, das Gläserne Labor auf dem Campus Berlin-Buch und das Mikroskopierzentrum des Museums für Naturkunde Berlin.

Wann: Jeden zweiten Donnerstag von 17:00 bis 19:00 Uhr.

Was: Die Mädchen lernen Frauen aus verschiedenen naturwissenschaftlichen Ausbildungsberufen kennen, bekommen Einblicke in die Berufswelt, können Fragen stellen und verschiedene Experimente unter Anleitung durchführen.

Wie: Die erste Runde wurde aufgrund der Pandemie digital angeboten, je nach Pandemieverlauf wird das Angebot an die Gegebenheiten angepasst.

Anmeldungen unter: email address  natuerlich-ausbildung@genau-bb.de

Programm:

  • 26.08.2021  Auftaktveranstaltung im Gläsernen Labor
  • 09.09.2021  NatLab, Freie Universität – Gärtnerin
  • 23.09.2021  Gläsernes Labor, Campus Buch – Tierpflegerin
  • 07.10.2021  Gläsernes Labor, Campus Buch – Fachinformatikerin (Alternative: Biologie Laborantin)
  • 04.11.2021   Mikroskopierzentrum, Museum für Naturkunde – Präparatorin
  • 18.11.2021   Mikroskopierzentrum, Museum für Naturkunde – Eventmanagerin
  • 02.12.2021   NatLab, Freie Universität – Chemielaborantin
  • 16.12.2021   Abschlussveranstaltung im NatLab, Freie Universität – Gespräch mit Ausbildungsleiter*innen u. a. zu Bewerbungsverfahren, Bewerbungsgesprächen etc.

Das Angebot ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderterten MINT-Clusters Mach´s GenaU!

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Gläsernes Labor, Campus Buch

Wissensstadt Berlin 2021 startet mit Open-Air-Programmen und Ausstellungen

Auf Initiative des Regierenden Bürgermeisters von Berlin und Wissenschaftssenators Michael Müller kommen für das Gemeinschaftsvorhaben „Wissensstadt Berlin 2021“ über  50 Institutionen zusammen, um die nächsten Monate ganz ins Zeichen der Wissenschaften zu setzen. Ziel ist es, über grundlegende Fragen in den direkten öffentlichen Austausch mit der Stadtgesellschaft und ihren Gästen aus der ganzen Welt zu treten.

2020 ging als Jahr der Corona-Pandemie in die Geschichte ein. Die Klimadebatte wird schärfer und emotionaler, während die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher werden. Die Strukturen unseres Zusammenlebens — ob weltweit, in den Städten, den Communities oder den Familien — werden genauer beobachtet, hinterfragt, neu geordnet oder vehement verteidigt. Viele Menschen machen bei diesen prägenden Zeitgeschehnissen vor allem eine Erfahrung: Es stehen immer mehr Fragen im Raum, auf die nicht so leicht Antworten zu finden sind.

Wie faszinierend und verbindend der Weg zu Fakten, Zusammenhängen und Erkenntnissen sein kann, zeigen Wissenschaftler*innen, die als wichtige Absender*innen von belastbaren Informationen zu zentralen Akteur*innen in der öffentlichen Diskussion um politische Entscheidungen und gesellschaftliches Handeln werden. Ihre Forschungen und Erkenntnisse prägen unseren Alltag in allen Lebensbereichen. Berlin als deutsche Hauptstadt, politisches Zentrum und Standort zahlreicher Spitzeneinrichtungen der Wissenschaft und Forschung — wie der Charité, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie zahlreicher Hochschulen und Universitäten — leistet einen zentralen Beitrag zu diesen Debatten.

Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin: „Wissenschaft und Forschung treiben gesellschaftlichen Fortschritt an. Sie erlauben uns puttygen download , gemeinsam Grenzen zu überwinden und Herausforderungen zu meistern. Die vergangenen Monate haben das besonders gezeigt. Deshalb machen wir 2021 zu einem Wissenschaftsjahr. Wissensstadt Berlin 2021: Das ist eine herzliche Einladung zum Dialog, zu neuen Eindrücken und zum Lernen. Unter dem Motto „Berlin will’s wissen“ wollen wir den Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft weiter stärken.“

Von Sommer bis Jahresende planen große wie kleine renommierte Berliner Institutionen und Akteur*innen aus Wissenschaft und Forschung zahlreiche Projekte — im digitalen Raum, in den Institutionen selbst genauso wie im Stadtraum. Aber auch institutionell übergreifende Events wie die ‚Berlin Science Week’ oder der ‚World Health Summit’ stehen auf der Agenda.

Den Auftakt des umfangreichen Open-Air-Programms vor dem Roten Rathaus macht am 26. Juni eine Open-Air-Ausstellung zu den Themen, die derzeit unsere Gesellschaft prägen und unsere Debatten beherrschen: Gesundheit, Klima und Zusammenleben. Doch nicht nur die Ausstellung, die rund um die Uhr geöffnet ist, prägt das von raumlabor errichtete beeindruckende Areal. Besucher*innen dieser kleinen Stadt des Wissens können ein Programm aus insgesamt mehr als 100 Panels, Kino-Abenden, Science Slams, Kinder-Uni und Workshops erleben — live und kostenlos. Zusammen mit der Sonderausstellung im Roten Rathaus  anlässlich der 200. Geburtstage des Physiologen und Physikers Hermann von Helmholtz sowie des Arztes und Politikers Rudolf Virchow bilden diese Angebote das „Zentrum“ der Wissensstadt Berlin 2021.

Prof. Dr. Christoph Markschies, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften: „Wir erinnern im Wissenschaftsjahr 2021 an zwei Wissenschaftler aus Berlin: Von Hermann von Helmholtz und Rudolf Virchow kann man lernen, dass Wissenschaft eine soziale Verantwortung hat und dazu beitragen kann, dass Menschen in einer Stadt besser, gesünder und gerechter leben können. Beide haben sich auch dafür eingesetzt, dass Wissenschaft frei sein muss, um wirklich für eine gesunde und gerechte Gesellschaft wirken zu können.“

Kulturprojekte Berlin bündelt und kommuniziert das Gemeinschaftsprojekt mit den verschiedenen Vorhaben und realisiert zudem weitere zentrale Formate wie die Open-Air-Ausstellung und das dazugehörige Programm.

Moritz van Dülmen, Geschäftsführer Kulturprojekte Berlin: „Für uns ist es eine große Freude, die Themen der Wissensstadt als Kulturprojekt zu realisieren, in einem kooperativen Setting mit vielen Partner*innen: von den Architekt*innen von raumlabor bis zu den Wissenschaftler*innen von 35 Forschungseinrichtungen. Es geht darum, Begegnungsräume zu schaffen, Schwellen abzubauen, den Vorhang zu lüften — und das machen wir mithilfe von Ausstellungen, Wissenschaftsshows, Theater, Performances und Kino. Wir wollen zeigen, dass Wissenschaft unterhaltsam und anschaulich sein kann — und auch Spaß macht.“

Die Open-Air-Ausstellung und die Sonderausstellung im Roten Rathaus laufen vom 26. Juni bis zum 22. August 2021. Das Open-Air-Programm kann vom 1. Juli bis zum 14. August 2021 erlebt werden. Das Projekt wird ermöglicht durch eine Förderung der Lotto-Stiftung Berlin.

Das Gläserne Labor bei den Aktionstagen am Roten Rathaus erleben:

Freitag, 2. Juli 2021, 15:00 bis 20:00 Uhr
Wasserreinigung: Wie kann schmutziges Wasser gereinigt werden? Wie groß sind Mikro- und Makroplastikpartikel?

Freitag, 9. Juli 2021, 15:00 bis 20:00 Uhr
Zuckerquiz in Getränken, Sport am Schreibtisch, denn Sitzen ist das neue Rauchen

Samstag, 7. August 2021, 15:00 bis 20:00 Uhr
Über Solarzellen, Wasserspalten und Brennstoffzellen, die kleine Autos antreiben.

Weitere Informationen: www.wissensstadt.berlin

Quelle: Pressemitteilung der Kulturprojekte Berlin

Labor trifft Lehrer – Lernen für Lehrer*innen

Ob in Biologie, Chemie oder Bioinformatik – Forschung entwickelt sich rasch. Für Lehrkräfte, die am Puls der Zeit unterrichten möchten, bietet das MDC spezielle Fortbildungen: „Labor trifft Lehrer“ ist digital oder analog. Luiza Bengtsson und Zoe Ingram sagen, warum es sich für Lehrer*innen, Schüler*innen und Forscher*innen lohnt.

Das Zeugnis, das die Lehrkräfte den Fortbildungsveranstaltungen „Labor trifft Lehrer“ ausstellen, lässt nichts zu wünschen übrig. Im Schuljahr 2019/2020 haben die Teilnehmer*innen die Kurse am MDC mit der Durchschnittsnote 1,3 bewertet; 92 Prozent geben an, dass sie den Kurs weiterempfehlen würden. Die meisten von ihnen unterrichten Biologie und Chemie in der Sekundarstufe II. Zur Fortbildung gehören neben den Kursen Unterrichtsmaterialien in Form von Filmen, Vorträgen, Übungen und Concept-Postern, die auf der MDC-Website zum Download bereitstehen.

Das Labor-trifft-Lehrer-Team am MDC (v.l.n.r.): Zoe Ingram, Luiza Bengtsson und Micela Condor Jonske.
© Valentin Popescu, MDC

Dr. Luiza Bengtsson hat das Format entwickelt und setzt es federführend als wissenschaftliche Leiterin um. Zoe Ingram koordiniert und begleitet die Veranstaltungen. Zum Team gehört außerdem die studentische Hilfskraft Micela Condor Jonske.

Seit wann und warum gibt es „Labor trifft Lehrer“?

Luiza Bengtsson: Das MDC engagiert sich schon seit fast 20 Jahren in der Schülerarbeit. Auf dem Campus Buch betreiben wir gemeinsam mit vielen Partnern das „Gläserne Labor“, in dem Schulkinder und Jugendliche experimentieren und forschen können. 2011 fing ich in der Kommunikationsabteilung an mit dem Auftrag, zusätzlich ein Fortbildungskonzept für Lehrkräfte zu entwickeln, und 2012 haben wir dann mit „Labor trifft Lehrer“ angefangen. Es gehört zum Selbstverständnis des MDC, dass wir unsere Forschung transparent, verständlich und nutzbar für die Gesellschaft machen. Denn darum geht es beim Wissenstransfer – von der Forschung in die Gesellschaft. Die gesamte Helmholtz-Gemeinschaft, zu der das MDC gehört, hat sich dieses Ziel auf die Fahnen geschrieben.

Wie findet Ihr Themen und Wissenschaftler*innen für die Kurse?

Luiza Bengtsson: Wir machen eine Art Scouting, um zu schauen, welche MDC-Themen sich gut mit den Rahmenlehrplänen decken. Denn die Lehrerinnen und Lehrer sollen sie im Unterricht anwenden können. Dann fragen wir in den Forschungsgruppen an, ob sie mitmachen wollen. Das Schöne ist: Die Wissenschaftler*innen sagen eigentlich immer ja. In manchen Arbeitsgruppen widmet sich sogar das gesamte Team den ganzen Tag lang den Besucher*innen aus den Schulen.

Was haben die Wissenschaftler*innen davon?

Zoe Ingram: Diese Kurse sind eine sehr gute Möglichkeit für die Forschenden, ihre Wissenschaft mit der Öffentlichkeit zu teilen. Wissenschaftskommunikation gehört zu ihrem Beruf dazu. Es macht ihnen auch Spaß: Die Lehrkräfte sind ein sehr interessiertes und dankbares Publikum. Ich würde sagen, beide Seiten wissen die Kurse sehr zu schätzen.

Hat die Pandemie den Wissenstransfer unterbrochen?

Luiza Bengtsson: Nein, sie hat ihn allerdings sehr verändert. „Labor trifft Lehrer“ – das sind normalerweise Präsenzveranstaltungen, bei denen Lehrkräfte einen Tag lang Wissenschaftler*innen im Labor besuchen und dort mit ihnen arbeiten. Das Ganze organisieren wir etwa acht Mal im Jahr. Seit September 2020 bieten wir „Labor trifft Lehrer“-Fortbildungen einmal im Monat als virtuelle Veranstaltung an. Dabei halten MDC-Forschende einen 90-minütigen Vortrag zu einem bestimmten Thema.

Wie kommen die Online-Vorträge bei den Lehrkräften an?

Zoe Ingram: Sehr gut. Auf den Evaluationsbögen lesen wir ganz oft: „Bitte macht das weiter, das ist so toll.“ Die Online-Veranstaltungen haben – im Gegensatz zu den Kursen im Labor – den Vorteil, dass auch Lehrkräfte von weiter weg oder sogar aus dem Ausland teilnehmen können. Das freut uns natürlich sehr.

Luiza Bengtsson: Das Gros der Teilnehmer*innen bei den Präsenzveranstaltungen kommt aus Berlin und Brandenburg. Die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und das Brandenburger Bildungsministerium erkennen die Kurse als Fortbildungen an. Das heißt, die Lehrkräfte müssen das nicht in ihrer Freizeit – also nebenbei – machen. Aber es waren auch schon Lehrerinnen und Lehrer aus Niedersachsen oder Bayern bei uns im Labor.

Wie viele Lehrkräfte nehmen jeweils teil?

Luiza Bengtsson: Bei unserer allerersten Veranstaltung im Labor hatten wir 25 Teilnehmer*innen. Das war aber zu viel des Guten – man darf nicht vergessen, dass in den Laboren ja auch noch gearbeitet wird. Und auch aus Sicht der Besucher*innen war die Gruppe zu groß. Aus dieser Erfahrung haben wir gelernt: Eine gute Anzahl ist acht. In die Online-Kurse kommen zwischen 15 und 75 Teilnehmer*innen – da ist nach oben eigentlich keine Grenze gesetzt.

Wird es nach der Pandemie neben den Laborbesuchen weiterhin virtuelle Kurse geben – so wie sich die Teilnehmer*innen das wünschen?

Zoe Ingram: Das haben wir vor. Die Formate vermitteln ganz unterschiedliche Sachen: Die Online-Vorträge bieten 90 Minuten geballtes Wissen. Wie die Face-to-Face-Veranstaltungen wecken die Online-Angebote die Begeisterung der Lehrkräfte, aber im Labor bieten wir noch stärker einen unmittelbaren Einblick in den Forschungsalltag. Viele sagen am Ende des Tages, dass sie jetzt wieder wissen, warum sie Chemie oder Biologie studiert haben.

Luiza, Du hast als Wissenschaftlerin gearbeitet. Was hat dich dazu bewogen, in die Kommunikation zu wechseln?

Luiza Bengtsson: Ich habe Chemie, Ost-und Zentraleuropakunde und Gender Studies an der Lunds Universitet in Schweden studiert, an der Freien Universität Berlin in der Biochemie promoviert und dann einige Jahre in den USA an der Johns Hopkins School of Medicine geforscht. Als Postdoc bin ich an die FU zurückgekehrt. 2007 bin ich dann ans MDC in die Arbeitsgruppe von Thomas Jentsch gewechselt. Ich habe das wissenschaftliche Arbeiten sehr genossen. Aber ich habe es noch mehr genossen, die Wissenschaft anderen zu vermitteln. Schon während der Promotion habe ich viel Lehre gemacht. Immer wenn es darum ging, eine Laborführung zu organisieren, einen populärwissenschaftlichen Vortrag zu halten oder Studierende zu betreuen, habe ich meine Hand gehoben. Der Wechsel in die Wissenschaftskommunikation war der logische nächste Schritt.

Vermisst Du das wissenschaftliche Arbeiten?

Luiza Bengtsson: Ich habe nie damit aufgehört. Um gute Fortbildungen zu konzipieren, muss man sich mit dem Thema – egal welchem –, den Methoden und Erfahrungswelten der Lehrenden wie der Teilnehmenden auseinandersetzen. Ohne eine wissenschaftliche Herangehensweise funktioniert das nicht so gut. Außerdem hat der Aufbau des „Labor trifft Lehrer“-Programms mich näher zu meinen interdisziplinären Wurzeln und der Welt des Public Engagement gebracht. So experimentiere ich gerade mit verschiedenen Formen des Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft im Rahmen eines europäischen Projekts zu Open Science und arbeite an einem Weißbuch zu Citizen Science in Deutschland mit.

Und Du, Zoe? Wie bist du zum MDC gekommen?

Zoe Ingram: Ich habe Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung an der Humboldt-Universität Berlin studiert. Luiza habe ich in einem Seminar kennengelernt. Sie suchte nach einer Partnerin für die Evaluation von „Labor trifft Lehrer“. Ich war sofort dabei. Dann habe ich mein Praktikum hier gemacht und bin im Masterstudium noch einmal ans MDC zurückgekehrt, um im ORION Open Science Projekt zu arbeiten. Dort habe ich auch meine Masterarbeit geschrieben.

Was gefällt Dir an Deiner Arbeit hier besonders gut?

Zoe Ingram: Die Lehrkräfte sind oft sehr begeistert. Ich auch! Ich hatte einmal das Glück, bei einem Workshop dabei zu sein, bei dem wir den Querschnitt eines Nervs, feiner als ein Haar, unter dem Elektronenmikroskop vergrößert haben. Zu sehen, wie viel Information in so etwas Winzigem steckt – das hat mich völlig umgehauen. Und ich war nicht die Einzige, den Lehrer*innen ging es genauso. Es ist wichtig, dass sie dieses Staunen, diese Begeisterung, diese Neugier behalten und an ihre Schüler*innen weitergeben; dass sie ihnen Mut machen, etwas in der Richtung zu studieren, wenn es sie interessiert. Ich bin in Hawaii aufgewachsen. Ich glaube, meine Biologielehrerin hat nie ein Labor von innen gesehen. Meine Vorstellung von Biologie beschränkte sich auf ein paar Meerestiere. Es ging nie darum, wie Wissen geschaffen wird. Die Lehrkräfte haben in den „Labor trifft Lehrer“-Kursen die einmalige Möglichkeit, in eine Arbeitsgruppe integriert zu werden, den Forschungsalltag zu sehen und zu erfahren. Diese Erfahrung geben sie gewiss an ihre Schüler*innen weiter.

 Die Fragen stellte Jana Ehrhardt-Joswig.

Quelle: PM des MDC vom 17. 02. 2021

Labor trifft Lehrer

Gläsernes Labor: Forschen in den Winterferien

Im Gläsernen Labor werdet ihr selbst zu Forschern: Normalerweise experimentiert ihr bei uns zusammen mit Wissenschaftlern im Labor. Doch in Corona-Zeiten müssen wir, wie viele andere, neue Wege beschreiten. Wir kommen per Videoschaltung zu euch nach Hause! In den letzten Wochen haben wir unser Online-Experimentierangebot schon stundenweise erprobt. In den Winterferien wollen wir länger für euch da sein, denn ihr habt viel mehr Zeit, mit uns auf Entdeckungsreise in den Naturwissenschaften zu gehen. Und damit bei all dem Forschen die Bewegung nicht zu kurz kommt, wollen wir mit euch auch eine halbe Stunde Sport machen. Lasst euch überraschen, was wir alles für euch vorbereitet haben.

Hinweise zur Online-Buchung

Für die Teilnahme wird ein Internetzugang und ein Laptop oder Tablet mit Kamera und Mikrofon benötigt. Der Experimentierkurs erfolgt über eine Zoom-Konferenz. Für einen pünktlichen Start empfiehlt es sich, einige Minuten früher online zu sein. Es findet keine Aufzeichnung statt.

Ablauf der Forscherferien:
10:00 – 11:00 Uhr Experimentieren
11:00 – 11:30 Uhr Pause
11:30 – 12:00 Uhr Sport am Platz
12:00 – 13:00 Uhr Experimentieren