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“Mutperlen” für krebskranke Kinder

Kleinen Patienten Mut machen – dafür engagiert sich Klaus Thiede seit über 10 Jahren. Er startete 2011 das Projekt „Mutperlen“, mit dem krebskranken Kindern im Helios-Klinikum in Buch unterstützt werden. Im ersten Jahr sammelte der einstige Immobilienmakler, der im Charlottenburger Westen durch seine langjährige Tätigkeit gut vernetzt und bekannt ist, nur 770 Euro. Im vergangenen Jahr waren es bereits 40.000 Euro, die der nimmermüde Spendensammler an den gemeinnützigen Verein „Icke in Buch“ übergeben konnte.

Foto: Privat

Gespendet wird sowohl von Privatleuten, aber auch von Unternehmen wie der Steakhaus-Kette Blockhaus, Restaurants wie dem Via Vai oder Piccolo Mondo oder etwa der Damenmode-Boutique „Quint“ in der Reichsstraße. Die Boutique nahe des Theodor-Heuss-Platzes weist sogar auf ihrer Homepage ausdrücklich auf „Mutperlen“ hin.

„Ja, da muss man viele Klinken putzen“, stellt Klaus Thiede gut gelaunt fest. Insgesamt sind über die Jahre rund 200.000 Euro für den Verein „Icke in Buch“ zusammengekommen, der sich der psychosozialen Betreuung der kranken Kinder und ihrer Familien widmet und vom ehemaligen Helios-Chef Professor Lothar Schweigerer geleitet wird.

Mit dem Geld konnten die Räumlichkeiten der Kinderklinik gestaltet werden, Spielgeräte und Unterhaltungsprogramme oder auch Film- und Theatervorführungen im Klinikum bezahlt werden. Und natürlich werden davon auch die Mutperlen finanziert, die die Patienten während ihrer monatelangen Therapie in der Klinik begleiten und ihren Alltag in dieser schweren Zeit erleichtern sollen.

Für jede Untersuchung, für jede Behandlungsetappe erhalten sie eine eigens gestaltete Perle, die sie zu einer Kette zusammenbasteln. Sie fangen an mit den Buchstaben ihres Namens, dann folgen verschiedenfarbige und unterschiedlich geformte Perlen.

In der Kinderklinik Buch gibt es fast 40 verschiedene Mutperlen-Symbole. Jede einzelne Perle hat ihre Bedeutung: Darunter sind Perlen für Chemotherapien, Bestrahlungen, Bluttransformationen, Spritzen oder Operationen. Eine gelbe Perle gibt es eine Röntgen-Untersuchung, eine lila Perle für einen Verbandswechsel, eine Mützen-Perle markiert den Ausfall der Haare. Festgehalten wird damit der lange Weg der Heilung. Es gibt Perlen für böse Rückschläge, aber auch für Fortschritte oder für den Geburtstag.

Die Kette hilft den Patienten, die Krankheit anzunehmen und sich damit zu identifizieren, erzählt der 76-jährige Klaus Thiede. Mit der Kette können die Kinder zeigen, was sie schon durchgemacht haben und was sie bereits geschafft haben. Ist die Behandlung erfolgreich abgeschlossen, dann gibt es die Perle „Supertag“. „Die Ketten sind manchmal fast zwei Meter lang“, sagt Klaus Thiede. Je länger, desto mehr ist die Kette der Ausdruck eines schweren Verlaufs. „Zu sehen, wie die Kinder sich untereinander ihre Ketten zeigen, ist berührend und geht unter die Haut“, erzählt Thiede.

Auch in diesem Jahr hofft Klaus Thiede auf viele Unterstützer. Helfen soll dabei auch eine Charity-Veranstaltung zugunsten der „Mutperlen“-Aktion im Restaurant Via Vai am 5. September. Mehr Informationen dazu und zu der Aktion finden Sie hier.

  • Dieser Text stammt aus dem „Ehrensache“-Newsletter des Tagesspiegels von Gerd Nowakowski. Immer am zweiten Mittwoch im Monat geht es darin um Berlinerinnen und Berliner, die sich ehrenamtlich engagieren – und Tipps, wo Sie sich engagieren können. Das kostenfreie Abo gibt es unter diesem Link.

“Tagesspiegel-Leute für Pankow”