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Campus Buch: Energieeffizient und umweltfreundlich

BENE-Projekt erfolgreich abgeschlossen: Die Campus Berlin-Buch GmbH wurde nach DIN EN ISO 50001:2018 für nachhaltiges Energiemanagement zertifiziert

Die Speziallabore der Biotechnologieunternehmen auf dem Campus Berlin-Buch benötigen regelmäßigen Luftaustausch mit entsprechender Kälte- oder Wärmezufuhr. Kühlflächen dienen der Lagerung von Probenmaterial, Fernwärme beheizt die Büroräume. Rund 3.000 Mitarbeiter der Wissenschaftseinrichtungen und Biotech-Unternehmen fahren morgens mit verschiedenen Verkehrsmitteln zur Arbeit, schalten das Licht in den Arbeitsräumen ein, fahren Computer und Anlagen hoch. Überall ist Energie im Spiel – welche das ist und wie diese verbraucht wird, liegt zu großen Teilen in den Händen der Campus-Betreiberin Campus Berlin-Buch GmbH (CBB).

Seit Jahren setzt die CBB konsequent auf Energieeffizienz. Dennoch lässt sich an vielen Stellen weiterhin Energie einsparen oder durch erneuerbare Energien ersetzen, um den Ausstoß an Kohlenstoffdioxid zu verringern. Um diese Potenziale zu ermitteln und auszuschöpfen, hat die CBB eigenständig ein Energiemanagementsystem entwickelt und eingeführt. Dieses System wurde nun an den erneuerten Standard DIN EN ISO 50001:2018 angepasst. Gefördert wurde dieser Prozess mit Mitteln des Berliner Programms für Nachhaltige Entwicklung (BENE).

„Wir betreiben schon lange ein anspruchsvolles Energiemanagementsystem für den BiotechPark, das wir entsprechend unserer Anforderungen entwickelt haben. Dieses sowie ein ergänzendes, für weitere Nutzer offenes System wurde jetzt nach der DIN EN ISO 50001 zertifiziert“, so Dr. Christina Quensel, Geschäftsführerin des Campusmanagements. „Da die Norm 2018 einer Revision unterzogen wurde, galt es für uns, die neuen, ab 2019 geltenden Kriterien erstmalig in der Region anzuwenden. Dabei wurden wir erfolgreich vom Netzwerk „green with IT“ e.V. und weiteren Fachdienstleistern unterstützt.“ Den Zertifizierungsprozess schloss die hierfür akkreditierte, europäische Genossenschaft verico SCE im Oktober 2019 ab. Sie bestätigte, dass der neue Standard normkonform und wirksam umgesetzt wurde und überreichte ein drei Jahre gültiges Zertifikat.

Im Rahmen der Zertifizierung wurde eine High-Level-Struktur etabliert – ein Grundgerüst für die Implementierung normierter Prozesse im Managementsystem. Diese Struktur erleichtert zum Beispiel auch die Verknüpfung mit weiteren Gebäude-Betreibern auf dem Campus und im Stadtteil. Darüber hinaus wurden wesentliche energierelevante Faktoren im BiotechPark analysiert – von der Gebäudetechnik bis hin zur Versorgung mit Fernwärme. Das vorhandene digitale Zählermanagement bildete eine sehr gute Grundlage, um die Energiekennzahlen von Laboren, Büros oder Kühlflächen im BiotechPark differenziert zu erfassen und mit anderen Standorten vergleichen zu können.

„Mit den Ergebnissen wollen wir den spezifischen Energieverbrauch der eigenen Gebäude kontinuierlich erfassen und senken und benachbarte Gebäude optional in gleicher Weise ertüchtigen. Eine der Maßnahmen wird zum Beispiel sein, flächendeckend IT-basierte Wärmemengenzähler im BiotechPark einzubauen, die wir partiell erprobt haben,“ so Dr. Quensel. „Als landeseigener Liegenschafts-Campus sehen wir uns in einer Vorbildfunktion, den Anteil an erneuerbaren Energien zu erhöhen und Synergien der Energieversorgung zu nutzen – auch in Zusammenarbeit mit den umgebenden Quartieren in Buch. In unserer Strategie spielt zum Beispiel perspektivisch die Prüfung von Geothermie eine Rolle.“

Um die Energiebilanz zu verbessern, betrachtet die CBB neben Wärme, Kälte und Strom auch die Mobilität der Beschäftigten. Sie setzt sich unter anderem für die Verbesserung der Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und den Fahrradverkehr ein. Ein Beispiel dafür ist das Modellprojekt CAMPUSbike, das der Campus gemeinsam mit dem Helios Klinikum etabliert hat.

Der Zertifizierungsprozess für das Energiemanagement hat sich bereits rentiert: „Allein durch den Einsatz moderner Geräte oder durch Nachrüstung mit modernen Technologien könnten wir ab 2021 rund 460.000 Kilowattstunden einsparen. Das entspricht rund 152 Tonnen CO2,“ erklärt Dr. Quensel.

(Quelle: News vom Campus Buch