Monthly Archives: Juni 2025

Wissen auf die Ohren

Im Gläsernen Labor ist ein neuer Podcast entstanden. In den ersten drei Folgen von „scienceCLASH“ haben Schüler*innen aus Berlin Sarah Kedziora und Theda Bartolomaeus vom ECRC zum Thema Mikrobiom und Herzgesundheit befragt. Ziel des Projekts ist es, junge Menschen für die Forschung zu begeistern.

Was passiert, wenn Schüler*innen auf echte Forschende treffen und ihnen genau die Fragen stellen, die ganz viele – und nicht nur junge – Menschen beschäftigen? Die Antwort liefert „scienceCLASH“, ein neuer Podcast, der im Gläsernen Labor auf dem Campus Berlin-Buch entstanden ist.

Das Gläserne Labor ist das gemeinsame Schüler*innenlabor von Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center), Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und Campus Berlin-Buch GmbH. Die Idee zum Podcast hatte Dr. Joanna Ziomkowska, die einst selbst Wissenschaftlerin war und heute in Berlin als Lehrerin arbeitet. Zu hören ist das Ergebnis überall da, wo es Podcasts gibt, und demnächst sogar im Radio.

In den ersten drei Folgen von „scienceCLASH“ dreht sich alles um das Mikrobiom und um die spannende Frage, wie die winzigen Mitbewohner im Darm sogar die Gesundheit des Herzens beeinflussen. Helene, Til und Mijo, Schüler*innen im Biologie-Leistungskurs am Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Berlin, unterhalten sich darüber mit Dr. Sarah Kedziora und Dr. Theda Bartolomaeus.

Kedziora ist Molekularbiologin, Bartolomaeus Bioinformatikerin. Beide forschen in der Arbeitsgruppe „Hypertonie bedingte Endorganschäden“ von Professor Dominik Müller und Professor Ralf Dechend am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung von Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max Delbrück Center. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt von Dr. Florian Herse aus dem gleichen Team.

Bakteriensuche im Stuhl

„Geplant ist, dass jede Staffel des Podcasts aus drei Folgen besteht“, erklärt Ziomkowska, die „scienceCLASH“ koordiniert, produziert und auch die Gespräche zwischen den Schüler*innen und Forscherinnen moderiert hat. „In der ersten Folge gibt es einen Einstieg in das Thema, in der zweiten einen Einblick in die Forschung und in der dritten einen Faktencheck zum Alltagswissen.“

Für den Einblick in die Forschung konnten sich Helene, Til und Mijo zunächst für ein paar Stunden wie echte Proband*innen einer klinischen Studie fühlen. Studienschwester Heike Schenck prüfte mit den unterschiedlichsten Methoden die Gesundheit ihres Herzens. Im Anschluss hatte Sarah Kedziora ein Experiment aus ihrer Forschung mitgebracht: Mithilfe der qPCR prüften die Schüler*innen im Gläsernen Labor, welche Bakterienarten in Stuhlproben, aus denen sie isolierte DNA erhalten hatten, vorhanden waren.

Ein Podcast für alle

Ein bisschen eklig, aber doch faszinierend: „Alle drei waren mit Begeisterung dabei und auch mir hat das gesamte Projekt wirklich sehr viel Spaß gemacht“, sagt Kedziora. „Ich kann daher allen Kolleg*innen nur empfehlen, sich für eine der nächsten Staffeln mit ihrer eigenen Forschung anzubieten.“ Denn weitergehen soll das Projekt auf jeden Fall. „Bisher ist die Resonanz richtig gut“, sagt Ziomkowska. „Viele Menschen, auch Erwachsene, haben den Podcast gehört und mir gesagt, dass sie danach das Gefühl gehabt hätten, Wissenschaft endlich mal richtig verstanden zu haben.“

Für die kommende Staffel schwebt Ziomkowska das Thema KI und Neurobiologie vor. Ungeklärt ist bislang die weitere Finanzierung des Projekts. Unterstützer der ersten Staffel war der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO). „Ich bin derzeit auf der Suche nach neuen Fördermitteln und habe mich auch deshalb mit scienceCLASH unter anderem bei dem Wettbewerb Fast Forward Science beworben“, sagt Ziomkowska. Die Siegerbeiträge werden im Laufe des Sommers bekanntgegeben.

Text: Anke Brodmerkel

scienceCLASH im Radio

Wann: Freitag, 04.07.2025, 11-13 Uhr und 19-21 Uhr
Wo: ALEX Berlin, UKW (91,0 MHz), Kabel (92,6 MHz) und DAB+ (Kanal 7D)

scienceCLASH
Fast Forward Science

 

Quelle: Campus Berlin-Buch/News

Gläsernes Labor

Gemeinsames Data & AI Center für Berlin geplant

Gemeinsames Data & AI Center für Berlin geplant

Datengestützte Forschung ist entscheidend, um gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Mit einem Schulterschluss wollen der Exzellenzverbund, das Max Delbrück Center und das Helmholtz-Zentrum Berlin gemeinsam mit dem Zuse-Institut Berlin ein leistungsstarkes Data & AI Center aufbauen.

Das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB), das Max Delbrück Center, der Exzellenzverbund und das Zuse-Institut Berlin (ZIB) haben dazu kürzlich eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Ziel ist ein Leuchtturm-Projekt mit herausragender Bedeutung für die Zukunft des Forschungsstandorts Berlin. Zum Exzellenzverbund gehören die Freie Universität Berlin, die Technische Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin und die Charité – Universitätsmedizin.

Die Partner*innen wollen eine regional verankerte und zugleich international wettbewerbsfähige Infrastruktur schaffen, die eine leistungsstarke und institutionenübergreifende datengestützte Spitzenforschung ermöglicht. Sie wird die nationale Hochleistungsinfrastruktur am ZIB wirkungsvoll ergänzen. Insbesondere komplexe wissenschaftliche Simulationen und der Einsatz künstlicher Intelligenz erfordern neue, hochleistungsfähige Dateninfrastrukturen – darin sind sich die Partner*innen einig. Ressourcen gemeinsam zu planen und zu nutzen, ist dabei ein besonders nachhaltiger Ansatz.

Rechenzentrum für die Spitzenforschung 

In einem ersten Schritt ist vorgesehen, am HZB-Standort Berlin-Adlershof in Kooperation mit dem ZIB ein neues Rechenzentrum für Spitzenforschung zu errichten. Das HZB und das ZIB sind hierzu seit einem Jahr in einem intensiven Planungsprozess und wollen die erste Stufe des Rechenzentrums so schnell wie möglich umsetzen. Perspektivisch soll die Rechenkapazität durch einen Neubau auf bis zu fünf Megawatt ausgebaut werden. 

Im nächsten Schritt werden die Partner gemeinsam mögliche Finanzierungswege, Verwaltungsmodelle und Nutzungsszenarien prüfen. Diese sollen in eine detaillierte Kooperationsvereinbarung münden, die den einrichtungsübergreifenden Zugang und Betrieb des Data Centers langfristig sichert.

Ein entscheidender Baustein für die technische Umsetzung sei das Berliner Wissenschaftsnetz BRAIN, betont Karsten Häcker, Chief Information Officer (CIO) am Max Delbrück Center. Denn das vom Berliner Senat finanzierte Glasfasernetz verbinde sämtliche Standorte wissenschaftlicher Einrichtungen in Berlin. „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit“, sagt er. „In dem Vorhaben kooperieren wir noch enger mit dem ZUSE-Institut und erstmals auch mit den Rechenzentrumsinfrastrukturen der anderen Häuser.“ 

Quelle: PM des MDC vom 28. 05. 2025