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Berlin Science Week: Covid, Austausch, kritisches Denken

Covid-19 und das Herz, Zelldiagnostik der Zukunft und neue Methoden für weniger Tierversuche: zur Berlin Science Week präsentieren MDC-Wissenschaftler*innen Neues aus der Biomedizin. Beim PostDoc Day können sich junge Forschende aus ganz Berlin auf Augenhöhe austauschen.

Vom 1. bis zum 10. November 2021 lädt die Wissensstadt Berlin zur Berlin Science Week ein, dem internationalen Festival für Neugierige jeden Alters. Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin bietet ein vielfältiges Programm, in vielen Fällen gemeinsam mit Partnern. In Wissensshows, Podiumsdiskussionen und Mitmachexperimenten hoffen die MDC-Forschenden auf einen interessanten Austausch mit allen, die in die Welt der Biomedizin eintauchen möchten.

Ein Überblick:

Berlin PostDoc Day 2021 auf dem Campus Buch (mit FMP)

Der Berliner PostDoc Day wird von engagierten PostDocs des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) und des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin organisiert. Es ist eine ideale Gelegenheit für junge Forscher*innen aller Erfahrungsstufen und Fachrichtungen sowie Doktorand*innen im letzten Jahr, ihre Arbeit in Vorträgen oder Postern zu präsentieren, sich kennen zu lernen und ihr Netzwerk zu erweitern. Die besten Vorträge werden prämiert. Neben zu wissenschaftlichen Sessions bietet der PostDoc Day Vorträge von Sponsoren aus der Industrie und Seminare mit Kommunikationsexpert*innen. Die Keynote hält Professor Uri Alon vom Weizmann Institute of Science.

Donnerstag, 4. November von 9:00 bis 18:00 Uhr: Öffentlicher PostDoc Day auf dem Campus Buch, Robert-Rössle-Straße 10, Berlin, MDC.C. Präsenzveranstaltung. Anmeldung erforderlich: https://www.mdc-berlin.de/de/postdoc_day_2021

Panel-Diskussion: Cardiovascular Health in the Time of COVID-19 (mit BIH und Nature)

COVID-19, verursacht durch SARS-CoV-2, hat sich zu einer weltweiten Pandemie entwickelt, die das Leben unzähliger Menschen beeinträchtigt. Das Panel, Berliner Expert*innen mit den Schwerpunkten Immunologie und Herz-Kreislauf, wird drei zentrale Aspekte diskutieren: Wie führen kardiovaskuläre Vorerkrankungen bei einer Infektion zu einem schweren Verlauf und einem erhöhten Sterberisiko? Wie kann COVID-19 selbst zu Komplikationen wie venösen Thrombosen, hohem Blutdruck, akutem Koronarsyndrom, Verletzungen des Herzmuskels und Rhythmusstörungen führen? Und wie können wir alle diese Risiken mit einer Impfung minimieren?

Auf dem Podium:

  • Professorin Kathrin de la Rosa, Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)
  • Professor Holger Gerhardt, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité und DZHK (Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung) am Standort Berlin
  • Professor Michael Potente, Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) /
  • Professor Leif Erik Sander, Medizinische Klinik für Infektiologie und Pneumologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • Professorin Birgit Sawitzki, Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité und Institut für Medizinische Immunologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Moderation: Dr. Vesna Todorovic, Nature Cardiovascular Research

Freitag, 5. November, 18:00 bis 20:00 Uhr: Der Link zum Stream wird kurz vorher auf der Programmseite der Berlin Science Week veröffentlicht. Die Veranstaltung findet in Englisch statt.

Neue Methoden für weniger Tierversuche – so forscht Berlin (Einstein-Zentrum 3R)

Einblicke in das neue Einstein-Zentrum 3R: Forschung an Mini-Organen, menschlichem Gewebe oder Multi-Organ-Chips – moderne Technologien versprechen eine Zukunft ohne Tierversuche. Was ist der aktuelle Stand der Forschung? Wie funktionieren diese Methoden und wo liegen ihre Grenzen? Eine Podiumsdiskussion mit kurzen Filmbeiträgen aus den Laboren widmet sich diesen und weiteren Fragen. Erfahren Sie, wie Berlins Wissenschaft daran arbeitet, die Forschung im Sinne von 3R – Replace, Reduce, Refine von Tierversuchen – zu verändern und zu verbessern.

Auf dem Podium erklären Wissenschaftler*innen des neuen Einstein-Zentrum 3R ihre Forschung:

  • Professor Michael Gotthardt, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
  • Professor Stefan Hippenstiel, Charité 3R
  • Professorin Christa Thöne-Reineke, Freie Universität Berlin
  • Professor Jens Kurreck, Technische Universität Berlin
  • Professsorin Tanja Schwerdtle, Bundesinstituts für Risikobewertung

Freitag, 5. November 2021, 12:00 bis 13:30 Uhr: Öffentliche Diskussion im Naturkundemuseum, Invalidenstr. 43. Anmeldung unter registration@ec3r.org. Sie haben die Möglichkeit vor der Veranstaltung Fragen an registration@ec3r.org zu senden.

Livestream: Kurz vor Beginn der Veranstaltung wird der Stream auf der Berlin-Science-Week-Website zur Verfügung gestellt.

MDC-Aktionsstand im Museum: Laborolympiade mit Wissenschaftler*innen

Pipettieren, messen, Informationen finden – bei unserer Labor-Olympiade können Sie ausprobieren, wie gut Sie sich für den Laboralltag eignen würden. Natürlich erläutern Ihnen auch MDC-Wissenschaftler*innen, wie sie mit ihren molekularbiologischen Projekten die Medizin der Zukunft prägen wollen: von neuen

Krebstherapien bis hin zur Coronaforschung. Und nicht zuletzt: Ein Labor-Selfie ist inklusive.

Freitag, 5. November – Samstag, 6. November 2021, 10:00 bis 19:30 Uhr, Naturkundemuseum, Invalidenstr. 43, Berlin.

Zelldiagnostik der Zukunft – Labor trifft Lehrer

Damit Organe oder Lebewesen funktionieren können, müssen unzählige Zellen miteinander kommunizieren, sich entwickeln und spezialisieren. Dafür rufen sie immer wieder unterschiedliche Informationen aus dem Erbgut ab. Mit neuen Omics-Technologien wie der Einzelzellanalyse können Forscher*innen im großen Maßstab und präzise beobachten, wie sich Zellen und ihr Zusammenspiel im Verlauf von Krankheiten verändern. Dank dieser Präzision sehen sie dabei selbst seltene Zelltypen wie Stammzellen – die therapeutisch interessant sind. Wer Krankheiten früher diagnostizieren und passgenau behandeln will, muss also auf die zelluläre Ebene schauen. Mit Dr. Patrick Maschmeyer und Dr. Leif Ludwig, MDC.

Mittwoch, 10. November, 16:00 bis 17:30 Uhr: Öffentliche Fortbildung via Zoom | Anmeldung erforderlich: https://www.mdc-berlin.de/form/labor-trifft-lehrer

 

Weiterführende Informationen

Außerdem ist das MDC an den beiden Wissenshows „Blumen!“ und „Echt oder Fake“ und der Diskussionsveranstaltung „Vielfalt statt Gleichförmigkeit“ von Berlin Research 50 beteiligt. Die MDC-Forscherin Sabrina Yasmin Geisberger erhält den Marthe-Vogt-Preis des Forschungsverbundes Berlin.

Das vollständige Programm des MDC bei der Berlin Science Week.

Programm Science Week 2021

 

 

Quelle: PM des MDC vom 20. 10. 2021

 

Förderung: „BIOQIC – Biophysikalisch fundierte, quantitative Bildgebung für die klinische Diagnose“

Neue DFG-Förderung für fünf Graduiertenkollegs in Berlin mit 22,5 Mio. Euro – zwei davon internationale Forschungsprogramme mit Partnerhochschulen in Kanada und Südafrika

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat 22,5 Mio. Euro für fünf Graduiertenkollegs in Berlin aus den Bereichen Lebenswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Literatur, Globalgeschichte und Medizin bewilligt, das teilte die Förderorganisation heute in Bonn mit. Damit waren alle fünf Anträge aus Berlin in der Auswahlrunde der DFG erfolgreich, jeweils zwei von der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin sowie ein Vorhaben der Charité – Universitätsmedizin Berlin. In den kommenden viereinhalb Jahren werden mit den Fördermitteln rund 100 neue Stellen für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler geschaffen und ihre Forschungsvorhaben in thematisch fokussierten Promotionsprogrammen mit strukturierten Qualifizierungsrahmen gefördert.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller: „Alle fünf Berliner Anträge sind hervorragend bewertet und bewilligt worden, das ist eine großartige Leistung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität, der Humboldt-Universität und der Charité und ihrer Partnereinrichtungen. Ich gratuliere allen Beteiligten ganz herzlich zu diesem Erfolg und freue mich, dass damit die Förderung der Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler in Berlin weiter gestärkt wird.”

Graduiertenkolleg (Fortsetzung): „BIOQIC – Biophysikalisch fundierte, quantitative Bildgebung für die klinische Diagnose“, antragstellende Hochschulen: Charité –Universitätsmedizin Berlin (Humboldt-Universität zu Berlin, Freie Universität Berlin), beteiligte Institutionen: Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), Berlin; Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in der Helmholtz-Gemeinschaft, Berlin; Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), Berlin; Fördersumme: 4,9 Mio. Euro

Hier finden Sie die komplette PM des Berliner Senats vom 10.05.2021

BIOQIC

Große Moleküle in lebende Zellen transportiert

Große Moleküle in lebende Zellen transportiert: Forscher erzielen Durchbruch ins Zellinnere

Es ist eine der großen pharmakologischen Fragen: Wie bringt man große funktionale Biomoleküle wie Proteine oder Antikörper in eine Körperzelle? Die Verknüpfung mit zellpenetrierenden Peptiden ist ein vielversprechender Weg – hat bislang jedoch noch nicht durchweg zu den erhofften Ergebnissen geführt. Jetzt präsentieren Forscher vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin und der TU Darmstadt eine neue Lösung: Befestigt man diese Peptide zusätzlich an der Zelloberfläche, klappt es mit dem Transport ins Zellinnere um vieles besser. Die bahnbrechenden Ergebnisse sind soeben im Fachmagazin „Nature Chemistry“ erschienen.

Zellpenetrierende Peptide (grün) auf der Zelloberfläche wirken als Türöffner für den Transport eines Proteins (blau) in lebende Zellen. Visualisierung: Barth van Rossum

Unser Zellinneres ist aus gutem Grund durch eine Zellmembran vor unerwünschten Besuchern geschützt. Aus pharmakologischer Sicht ist dieser Schutz jedoch ein lästiges Hindernis, da große Proteine oder Antikörper nur schwer bis gar nicht ins sogenannte Zytoplasma gelangen. Die meisten Medikamente umgehen diese Barriere, indem sie an der Zelloberfläche ansetzen. Wirkstoffe zellgängig zu machen, bleibt indes eine der drängenden Fragen für die biomedizinische Forschung und die Pharmaindustrie.
Schon seit mehr als zwei Jahrzehnten wird an zellpenetrierenden Peptiden geforscht. Dabei wird etwa ein Protein oder ein Antikörper mit einem chemischen oder biochemischen „Tag“ verknüpft, der das Eindringen in die Zelle erleichtern soll. Doch trotz weltweiter Bemühungen scheitern viele dieser Ansätze, wenn es um den Transport von solch großen Biomolekülen geht.
Auch die Arbeitsgruppe von Christian Hackenberger vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin hat es sich zum Ziel gesetzt, zellgängige Proteine herzustellen und kooperiert dabei eng mit Dr. M. Cristina Cardoso von der TU Darmstadt, einer weltweit führenden Expertin auf dem Gebiet der zellpenetrierenden Peptide.

Doppelte Manipulation verbessert den Transport erheblich
Nun ist dem Forscherteam aus Berlin und Darmstadt ein entscheidender Schritt gelungen, sogar große Moleküle ins Zellinnere zu bringen. Der Trick: Die Forscher verknüpfen nicht nur diese Moleküle mit den zellpenetrierenden Peptiden, sondern auch die Zelloberfläche. Wie Experimente an lebenden Zellen zeigten, wird dadurch die intrazelluläre Aufnahme von funktionalen Proteinen und Antikörpern erheblich verbessert. Die Ergebnisse wurden soeben im Fachmagazin „Nature Chemistry“ veröffentlicht.
„Auch wenn wir von ersten medizinischen Anwendungen noch weit entfernt sind, stellt die Arbeit einen echten Paradigmenwechsel für den zellulären Transport von funktionalen Molekülen dar“, freut sich der Arbeitsgruppenleiter Christian Hackenberger. „Denn wir haben an lebenden Zellen zeigen können, dass Proteine und Antikörper nicht nur scheinbar mühelos die Zellmembran passieren können, sondern auch in der Zelle aktiv sind, ohne dabei eine Toxizität auszulösen.“

Hier finden Sie den ganzen Artikel

Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie

Ein kleines Haus für ein großes Mikroskop

Vier Meter hoch ist das neue Kryo-Elektronenmikroskop auf dem Campus Buch. Es liefert Aufnahmen von winzigsten Strukturen auf Nanometerebene. Das MDC hat für dieses Wunderwerk der Technik ein eigenes Gebäude errichtet. Dr. Christoph Diebolder von der Charité leitet die Einrichtung für die Berliner Strukturbiologie-Gemeinde.

Was die Welt im Innersten zusammenhält – Dr. Christoph Diebolder will’s wissen. Er will die biochemischen Prozesse ergründen, mit denen sich die kleinsten Puzzlesteine des Lebens aneinanderfügen. Sichtbar machen, was passiert, wenn Moleküle im Inneren einer Zelle aufeinandertreffen.

Der Strukturbiologe leitet seit Februar 2020 die neu errichtete Core Facility für Kryo-Elektronenmikroskopie (Kryo-EM) der Charité – Universitätsmedizin Berlin in Zusammenarbeit mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und dem Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) auf dem Campus Buch. Die Einrichtung läuft seit einem knappen Jahr im Testbetrieb, im März ging sie offiziell in den Regelbetrieb. Mit der Kryo-EM ist es möglich, biologische Moleküle auf Nanometerebene sichtbar zu machen – „in einer Auflösung, die mit der Kristallografie mithält“, schwärmt Diebolder. Am 13. April stellt er die neue Technologie im Rahmen seiner MDC Welcome Lecture vor.

Core Facility CryoEM Charité Campus Buch-Elektronen und Lichtmikroskopie

Sensibler Riese: Das vier Meter hohe Kryo-Transmissionselektronenmikroskop verträgt weder Erschütterungen durch vorbeifahrende Autos noch Temperaturschwankungen.
© Wiebke Peitz, Charité

Gegenüber der Röntgen-Kristallografie hat die Kryo-EM einen entscheidenden Vorteil. Auch damit können dreidimensionale Strukturen beispielsweise eines Proteins abgebildet werden, erklärt Professor Oliver Daumke. Er forscht am MDC an Proteinen, die innerhalb der Zelle wichtige Funktionen ausführen, indem sie zelluläre Membranen unter Energieverbrauch verformen. „Die Kristallografie erzeugt jedoch das Bild eines isolierten Proteins. Das Besondere an der Kryo-Elektronenmikroskopie ist, dass wir damit die Proteine nicht nur in Isolation, sondern auch in ihrer zellulären Umgebung anschauen können“, sagt Daumke. „ Und das, ohne sie vorher kristallisieren zu müssen.“

Hier lesen Sie die gesamte PM des MDC

Schneller, kontrastreicher, informativer: Neuer Kontrastmechanismus verbessert Xenon-MRT

Die Xenon-Magnetresonanztomographie erlaubt tiefe Einblicke ins Körperinnere und eröffnet neue Möglichkeiten in der Diagnostik und Therapie von Krankheiten. Physiker vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin konnten die Detektionsmethode mit dem Edelgas Xenon nun entscheidend verbessern. An zwei Molekülen getestet und mit einigen neuen technischen Tricks ist es gelungen, aus einer einzigen Daten-Aufnahme in wenigen Sekunden mehr Bildinformationen zu gewinnen, als es bislang möglich war. Zudem wird für den neuen Kontrastmechanismus weniger Kontrastmittel und kein Gadolinium benötigt, dessen mögliche Unverträglichkeit weiterhin diskutiert wird. Die Methode ist ca. 850-mal sensitiver als vergleichbare Kontrastmittel konventioneller MRT mit Wassermolekülen. Die Ergebnisse der Arbeit sind soeben im Fachjournal „Chemical Science“ erschienen.

Eine neue beschleunigte Methode der Xe-MR-Tomographieerlaubt die schnelle und akkurate Quantifizierung des Phasenkohärenz-Verlustes. Hieraus lässt sich die Aktivierungsenergie für die Bindung des Xenons in Wirtsmolekülen wie dem Wirkstoffträger Cucurbit[6]uril bestimmen. Visualisierung: Barth van Rossum

Krankhafte Prozesse im Körper aufspüren, die sich den herkömmlichen bildgebenden Verfahren entziehen – dieses Potenzial verspricht die Xenon-Magnetresonanztomographie. Anders als bei der konventionellen MRT werden hierbei keine Wassermoleküle, sondern das ungiftige Edelgas Xenon detektiert, das aufgrund seiner besonderen Magnetisierung eine extrem hohe Signalstärke im MRT besitzt. Darüber hinaus besitzt die Xenon-Bildgebung auch analytisches Potenzial, da Moleküle, die mit Xenon interagieren, als Wirkstoffträger dienen können und nun mit MRT sowohl lokalisiert als auch charakterisiert werden können.
Physiker vom FMP arbeiten seit Jahren daran, die Xenon-MRT weiter zu perfektionieren, so dass sie zum Beispiel in der Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen eingesetzt werden kann. Nach der Entdeckung mehrerer Moleküle, die das Edelgas Xenon sehr gut binden und so hoch kontrastreiche Bilder aus dem Körperinneren liefern können, ist dem Team um Dr. Leif Schröder nun ein weiterer Erfolg gelungen.
„Wir haben einen weiteren Kontrastmechanismus zugänglich gemacht, der in kürzerer Zeit wesentlich mehr Bildinformationen generiert als die bisherige Methode“, erläutert Leif Schröder. „Dabei ist die sogenannte Relaxivität viel höher, das heißt, wir brauchen wesentlich weniger Kontrastmittel als konventionelle Methoden, um Bildkontrast zu erzeugen, was ja gerade für die medizinische Anwendung von großem Vorteil ist.“

Ein kurzer Kontakt reicht für den T2-Kontrast
Konkret ging es in der jetzt im Fachmagazin „Chemical Science“ publizierten Arbeit um den T2-Kontrast – neben T1 einer der beiden Kontrast-Parameter in der Kernspintomographie – und wie er sich durch die beiden Moleküle cryptophane-A monoacid (CrA-ma) und cucurbit[6]uril (CB6) beeinflussen lässt. Diese Fragestellung wurde zuvor noch nicht untersucht, obwohl die beiden metallfreien Moleküle als hoch potente Kandidaten für die Xenon-MRT gelten.
Wie Leif Schröder und sein Kollege Martin Kunth zeigen konnten, kommt es allein durch den kurzen Kontakt zwischen Xenon und dem Molekül zu einer Signaländerung. Eine einzige Aufnahme (Single-Shot) mit trickreicher, fortlaufender Beobachtung des Signals genügt, um den T2-Kontrast für eine ganze Bildserie darstellen zu können. Zuvor waren mindestens zwei Messungen für ein einzelnes Bild nötig – eine bei angeschaltetem und eine bei ausgeschaltetem Signal und es vergingen jeweils mindestens rund 30 Sekunden, bis ein Bild codiert wurde. Der neue Kontrastmechanismus schafft dies mit einem Single-Shot in ca. 7 Sekunden.
„Das ist ein extremer Zeitvorteil im Vergleich zur alten Methode“, sagt Martin Kunth. Ein weiterer Vorteil des neuen Mechanismus ist, dass keine weiteren Referenzaufnahmen oder umstrittene Metallkomplexe nötig sind, um den T2-Kontrast zu erzeugen. Zudem lassen sich nun aus einem einzigen fortlaufenden Signal über 1.000 Bilder mit fortschreitendem Kontrast rekonstruieren. Bei der herkömmlichen Methode waren es maximal 30 Bilder, die alle einzeln aufgenommen werden mussten, also ein ungleich höherer Aufwand. „Im Grunde ist das eine sehr einfache Messung, wir brauchen nur einen Datensatz, um eine informationsreiche Bilderserie mit einer sehr viel besseren räumlichen Auflösung zu bekommen“, betont der Physiker.

Daten mit hoher Aussagekraft
Die einfache Messung ist an eine komplexe Datenverarbeitung gekoppelt, die ebenfalls neuartig ist. Die von den FMP-Forschern programmierte Software kann mehr als nur relative Signalvergleiche – wo ist es heller, wo dunkler – sondern für bestimmte physikalische Parameter erstmals auch absolute Zahlen errechnen. Die Zahlen beschreiben die exakte Austauschrate zwischen Xenon und den Molekülen und lassen zum Beispiel Rückschlüsse auf die Stabilität eines Moleküls als Wirkstoffträger zu.
„Wirkstofftransporter müssen eine gewisse Stabilität besitzen, damit sie das Medikament nicht zu früh, aber auch nicht zu spät abgeben. Diese Eigenschaft können wir jetzt ebenso messen wie die Aktivierungsenergie, die für die Bindung im Wirkstoffträger benötigt wird“, beschreibt Martin Kunth eine der vielen neuen Anwendungsmöglichkeiten.
„Zusammengefasst können wir mit unserem neuen Verfahren sowohl die klinische Bildgebung verbessern als auch pharmakologische oder chemisch-analytische Fragestellungen beantworten“, ergänzt Leif Schröder. „Damit haben wir die Xenon-MRT einen entscheidenden Schritt vorangebracht, von dem nun alle Forscher und Kliniker, die damit arbeiten, profitieren werden.“

Publikation
Kunth M., Schröder L.; Binding Site Exchange Kinetics revealed through Efficient Spin-Spin Dephasing of Hyperpolarized 129Xe, Chemical Science 2021, 12, 158-169, DOI: 10.1039/D0SC04835F

Text Pressemitteilung: Beatrice Hamberger

PM vom FMP vom 12. 01. 2021

Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie

Molecular Imaging Group (Leif Schröder)

Prof. Hackenberger auf der Berlin Science Week ausgezeichnet

Christian Hackenberger wird auf der Falling Walls-Konferenz mit dem „Breakthrough of the year“-Award ausgezeichnet. Die wissenschaftlichen “Durchbrüche des Jahres” in zehn verschiedenen Kategorien wurden am Montag bekannt gegeben. Ausgezeichnet wurde Christian Hackenbergers Forschung in der Kategorie Lebenswissenschaften über proteinbasierte Biopharmazeutika.

Heute hat die Krebsbehandlung durch Chemotherapie noch viele negative Nebenwirkungen, und Behandlungen gegen Virusinfektionen weisen Mängel auf.

Die Arbeitsgruppe von Christian Hackenberger fand einen Weg, die Behandlung von beiden zu verbessern. Gemeinsam leisteten sie Pionierarbeit bei der Entwicklung proteinbasierter Therapeutika, die auf der Modifikation und zellulären Freisetzung von Antikörpern gegen Krebs und Virusinfektionen beruhen. Dazu gehört die Entwicklung eines Hemmstoffs gegen die menschliche und die Vogelgrippe und die Entwicklung von sicheren Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten. Diese Forschungserfolge führten zur Gründung des sehr erfolgreichen Start-up-Unternehmens Tubulis.
Die Jury-Vorsitzende Marja Makarow erklärt: “Christian Hackenbergers Durchbruch ist eine Technologie, die es ermöglicht, Medikamentenmoleküle an Antikörper zu binden, die die entsprechenden Stellen in den Krebszellen des Patienten finden und das notwendige Medikament nur dort freisetzen, wo es wirken soll – ohne das normale Gewebe in seinem Verlauf zu schädigen. Die Jury kam zu dem Schluss, dass die Kernidee dieser Wissenschaft faszinierend ist, der theoretische Ansatz hervorragend und das Potenzial hinsichtlich Krebstherapie und Prävention von Virusinfektionen enorm”.
Die Falling Walls Foundation veröffentlichte die “Falling Walls Science Breakthroughs of the Year 2020” in einer virtuellen Übertragung. In zehn Kategorien, die von den Biowissenschaften bis zur Geisteswissenschaft reichen, wurden am 9. November, dem Tag des friedlichen Falls der Berliner Mauer 1989, herausragende Forschungsprojekte ausgezeichnet.
Die insgesamt zehn Durchbrüche wurden von einer angesehenen globalen Jury unter dem Vorsitz von Helga Nowotny, der emeritierten Präsidentin des Europäischen Forschungsrats, ermittelt. Die Jurys wählten die wissenschaftlichen Durchbrüche des Jahres aus 940 Forschungsprojekten aus, die von akademischen Institutionen aus 111 Ländern auf allen Kontinenten nominiert worden waren.

Quelle: PM vom FMP

Das FMP auf der Berlin Science Week

01.11.2020 bis 11.11.2020

Das FMP auf der Berlin Science Week

02 NOV 2020 16.00 – 17.00 CET
STARTING UP SCIENCE: FROM LAB TO THERAPY Language: EN
Boehringer Ingelheim Stiftung | Craig M. Crews, Christian Hackenberger, Andrea Tüttenberg
https://falling-walls.com/event/starting-up-science-from-lab-to-therapy/

1-10 NOV 2020
FALLING WALLS SCIENCE BREAKTHROUGHS OF THE YEAR
Finalist*innen des FVB
Prof. Dr. Christian Hackenberger (FMP), Finalist in der Kategorie “Life Sciences”, https://falling-walls.com/remote2020/finalists/breaking-the-wall-to-next-generation-biopharmaceuticals/

Prof. Dr. Sonja Jähnig (IGB), Finalistin in der Kategorie “Life Sciences”, https://falling-walls.com/remote2020/finalists/breaking-the-wall-of-the-silent-freshwater-biodiversity-crisis/
https://falling-walls.com/remote2020/finalists/
Prof. Dr. Robert Arlinghaus (IGB), Finalist in der Kategorie “Science Engagement”, https://falling-walls.com/remote2020/finalists/breaking-the-wall-to-sustainable-fisheries/

10 NOV 2020
BOOK A SCIENTIST – Speeddating mit der Wissenschaft   –  bitte vorher anmelden! (veranstaltungen@leibniz-gemeinschaft.de)

Bei Book a Scientist beantworten Leibniz-Forscher*innen Fragen zu Themen, die das alltägliche Leben berühren.
Bereits jetzt können Sie sich 25minütige Einzelgespräche mit den Expert*innen reservieren. Schreiben Sie dazu eine E-Mail an veranstaltungen(at)leibniz-gemeinschaft.de unter Angabe Ihres Namens, des gewählten Themas und des gewünschten Zeitfensters. Sie erhalten eine Bestätigungsmail, sofern der Termin noch verfügbar ist.
Wissenschaftler*innen aus dem FMP finden Sie hier

Alle Themen und Termine finden Sie hier: www.leibniz-gemeinschaft.de/bookascientist

 

Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie

Champions League der Spitzenforschung

Champions League der Spitzenforschung: Elf europäische Auszeichnungen mit 17,5 Mio. Euro gehen nach Berlin

Wie der Europäische Forschungsrat (European Research Council – ERC) am vergangenen Donnerstag in Brüssel mitteilte, erhalten elf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Berlin die renommierten ERC Starting Grants. Die Forschungsförderungen sind mit jeweils bis zu 2,5 Millionen Euro dotiert und gelten zugleich als eine der wichtigsten europäischen Auszeichnungen für herausragende Forscherinnen und Forscher in einer frühen Phase ihrer wissenschaftlichen Karriere. Insgesamt stehen damit 17,5 Millionen Euro für neue wegweisende Forschungsvorhaben in Berlin zur Verfügung. Gleich fünf der Vorhaben sind in der medizinischen Forschung angesiedelt, weitere Projekte widmen sich etwa der Biodiversitätsforschung oder der Erforschung von Korruption.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller: „Die Millionenförderung aus Brüssel ist vor allem eine große Anerkennung für die herausragende Arbeit der elf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie belegt zugleich wiederholt die hohe Attraktivität Berlins für Forschungstalente aus der ganzen Welt, die hier ihre bahnbrechenden Vorhaben umsetzen wollen. Dass unsere Forscherinnen und Forschern gleich in Fußballmannschaftsstärke diese erstklassige und hochkompetitive Auszeichnung erhalten, zeigt deutlich, wie erfolgreich Berlin inzwischen in der europäischen Champions League der Spitzenforschung spielt.“

Die ausgezeichneten fünf Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftler forschen an der Technischen Universität Berlin, der Freien Universität Berlin, an der Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie an verschiedenen außeruniversitären Forschungseinrichtungen in ganz Berlin: am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, am Helmholtz Zentrum Berlin (HZB), am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik, am Fritz-Haber-Institut, am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie im Forschungsverbund Berlin e.V. sowie am Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung an der Humboldt-Universität.

Der Europäische Forschungsrat besteht seit 2007 und vergibt seitdem jedes Jahr Förderungen für exzellente Pionierforschung in Europa. Die ERC Forschungsförderungen sind sehr kompetitiv, in der aktuellen Auswahlrunde konnten sich von den europaweit beim ERC eingegangenen 3.272 Anträgen nur rund 13 Prozent durchsetzen. Das sind insgesamt 436 erfolgreiche Anträge, 88 davon aus Deutschland. Die ERC Starting Grants richten sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit zwei bis sieben Jahren Forschungserfahrung seit Abschluss ihrer Promotion. Die Forschungsförderungen sind Teil des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation, Horizont 2020.

Die mit ERC Starting Grants ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Berlin sind:

Dr. Maurizio Burla, Technische Universität Berlin, Forschungsvorhaben: „On-Chip Electronics, Photonics, Plasmonics and Antennas: A Novel Enabling Platform for sub-THz Signal Processing“

Dr. Kathrin de la Rosa, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft, Forschungsvorhaben: „Engineering antibodies in B cells using endogenous AID activity“

“Zwei MDC-Wissenschaftlerinnen – Kathrin de la Rosa und Ilaria Piazza – werden mit ERC Starting Grants gefördert. Ihre Arbeit könnte eines Tages die Art und Weise verändern, wie wir Impfstoffe entwickeln und wie wir über den Einfluss kleiner Moleküle auf Genexpression und Krankheiten nachdenken….”

Lesen Sie hier bitte weiter / PM MDC

Dr. Sebastian Grüneisen, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Forschungsvorhaben: „The developmental origins of corruption: A cooperative perspective“

Dr. med. Anton G. Henssen, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Forschungsvorhaben: „Circular DNA-driven cancer genome remodeling“

Dr. Fan Liu, Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie im Forschungsverbund Berlin e.V., Forschungsvorhaben: „Revealing the Synapse Architecture and Plasticity by Structural Interactomics“

“Prof. Dr. Fan Liu vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) erhält einen der begehrten ERC Starting Grants des Europäischen Forschungsrates (ERC). Die Wissenschaftlerin erhält für ihre hochinnovative Forschung zu den Interaktionen und der räumlichen Organisation des synaptischen Proteoms eine Gesamtförderung von bis zu 1,5 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren…”

Lesen Sie hier bitte weiter / PM FMP

Prof. Dr. Bertram Lomfeld, Freie Universität Berlin, Forschungsvorhaben: „A Global Theory of Reflexive Debt (Deliberation)“

Dr. Tristan Petit, Helmholtz Zentrum Berlin, Forschungsvorhaben: „Nanoscale Chemical Imaging of MXene Electrochemical Storage by Operando Scanning X-ray Microscopy”

Dr. Ilaria Piazza, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft, Forschungsvorhaben: „Unravelling the pRotein Allosterome of Gene Expression“

Dr. Edda Schulz, Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik, Forschungsvorhaben: „Regulatory Logic, Thresholds and Epigenetic Memory: How cis-regulatory landscapes tune gene activity during mammalian development“

Dr. Stefan Truppe, Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Forschungsvorhaben: „Cold Molecules for Fundamental Physics“

Dr. Sara Varela, Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin, Forschungsvorhaben: „Mapping biodiversity cradles and graves“

Quelle: PM des Berliner Senats vom 09. 09. 2020

 

Vereinbarkeit von Beruf und Familie: FMP erneut ausgezeichnet

Das audit berufundfamilie und audit familiengerechte hochschule zeichnet in diesem Jahr die Arbeitgeber, die die Auditierung durch das strategische Managementinstrument zur Gestaltung ihrer familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik bzw. familiengerechten Arbeits- und Studienbedingungen im Laufe der vorangegangenen zwölf Monate erfolgreich durchlaufen hatten, in einem Zertifikats-Online-Event aus.

In einer Online-Feierstunde wurde an 334 Organisationen – 134 Unternehmen, 164 Institutionen und 36 Hochschulen – symbolisch das Zertifikat zum audit verliehen. Das Zertifikat selbst, das als Qualitätssiegel für die nachhaltige Gestaltung der betrieblichen Vereinbarkeitspolitik gilt, erhielten die Arbeitgeber vorab. Die Ausgezeichneten sind berechtigt, das Zertifikat für drei Jahre zu tragen. In dieser Laufzeit sind sie angehalten, die in der Zielvereinbarung bzw. im Handlungsprogramm getroffenen familien- und lebensphasenbewussten Maßnahmen zu verfolgen. Die berufundfamilie überprüft jährlich die Entwicklung.
Dr. Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die die Schirmherrschaft über das audit berufundfamilie trägt, betonte in ihrer Grußbotschaft an die Zertifikatsempfänger: „Gerade in den letzten Wochen hat sich gezeigt, wie wichtig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist. Wenn Schule und Kita fehlen – dann kommt es auf die Flexibilität der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber an.“ Die Ministerin machte in diesem Zusammenhang auf Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung aufmerksam, wie dem Notfall-Kinderzuschlag für Familien mit kleinen Einkommen, der Lohnfortzahlung bei fehlender Kinderbetreuung, dem Kurzarbeitergeld, der Anpassung des Elterngeldes sowie dem Kinderbonus. „In der derzeitigen Situation beweist sich, was auch in normalen Zeiten gilt: Eine starke Wirtschaft braucht starke Familien – und umgekehrt“, so Franziska Giffey.
Das Zertifikats-Online-Event stand unter dem Titel „TEAM2020 – Mit Vereinbarkeit Stark in und nach der Krise“. Oliver Schmitz, Geschäftsführer der berufundfamilie Service GmbH, der neben John-Philip Hammersen, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, die Feierstunde eröffnete, erklärte dazu: „Familien- und lebensphasenbewusste Arbeitgeber hatten immer ein Gespür dafür – mit der Coronapandemie wurde aber in der gesamten Arbeitswelt offensichtlich: Eine strategisch angelegte Vereinbarkeitspolitik ist ein Mittel des Risikomanagements. Dank ihr sind Arbeitgeber in der Lage, auf Veränderungen flexibel zu reagieren – und das schnell und passgenau. Eine Unternehmenskultur, in der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben verankert ist, fördert auch die Funktionalität von Teams. Denn sie bietet den Rahmen, in dem Talente gefördert, das Empowerment der Beschäftigten unterstützt, die Agilität von Arbeitsabläufen angetrieben und das Management von Vereinbarkeitsfragen effektiv gestaltet werden kann. Diese Effekte, auf der die Zusammenarbeit innerhalb der Teams eine gute Basis findet, zahlen sich gerade auch in Krisenzeiten aus.“

(Quelle: PM vom FMP)

Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie

 

Corona-relevante Forschung am FMP

Hier finden Sie Informationen zur Corona-relevanten Forschung am FMP.

Phagenhülle dockt an und inhibiert das Influenza-Virus (Visualisierung Barth van Rossum)

Forschende am FMP untersuchen neue Ansätze in der Covid-19-Diagnostik und -therapie. Dazu gehören antivirale Substanzen, so auch ein Influenza-Hemmstoff, der aktuell in der Fachliteratur in der Abteilung von Prof. Dr. Christian Hackenberger beschrieben wurde.

Lesen Sie hierzu: Phagen-Kapsid gegen Influenza: Passgenauer Inhibitor verhindert virale Infektion

Zudem testen Wissenschaftler*innen in der Technologieplattform Screening Unit, unter der Leitung von Dr. Jens von Kries, neue Substanzen, die die Virusaufnahme in Lungenepithelzellen verhindern. Um eine Diagnostik in der Breite der Bevölkerung zu unterstützen, entwickelt das FMP einen Schnelltest (Dr. Ralf Schülein und Dr. Jens von Kries). Mit Blick auf die Frage, wie umhüllte Viren in die Zellen gelangen, soll die Struktur des Virus mittels Festkörper-NMR unter der Leitung von Prof. Dr. Hartmut Oschkinat erforscht werden.
Außerdem soll die Struktur und Dynamik viraler Membranproteine mittels Festkörper-NMR und MD Simulationen erforscht werden, da diese Ziele für antivirale Hemmstoffe darstellen (Prof. Dr. Adam Lange und Dr. Han Sun).

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Silke Oßwald

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Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie